Flirt nervt Bahnkunden

Die neuen Züge auf der Strecke Frankfurt-Wiesbaden-Neuwied machen manchen Menschen das Reisen schwer. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert eine Nachrüstung.

Es war ein Kraftakt, den 43-Jährigen am Wiesbadener Hauptbahnhof in den Zug nach Frankfurt zu bugsieren. „Wie einen Medizinball“, sagt Klaus Schäfer, wuchteten er und der Schaffner den übergewichtigen leicht Gehbehinderten über den Spalt zwischen Fahrzeug und Bahnsteig. Am Bahnhof-Höchst das gleiche Problem: Hier fiel der 43-Jährige mit einem Bein dann in den Spalt, prellte sich zum Glück nur das Bein. „Für Ältere und Behinderte ist dieser Zug unzumutbar“, urteilt Schäfer, der den Behinderten ehrenamtlich betreut. Er wünscht sich die Zeiten vor dem Fahrplanwechsel zurück, als die Deutsche Bahn mit ihren Fahrzeugen noch auf der Rheingaulinie zwischen Koblenz und Frankfurt-Hauptbahnhof verkehrte.

Nicht nur Schäfer sieht Nachbesserungsbedarf bei den neuen Fahrzeugen des Typs „Flirt“, eine Abkürzung für Flinker Leichter Innovativer Regional-Triebzug. Auch Wilfried Staub von Pro Bahn Hessen berichtet von Beobachtungen. Am Hauptbahnhof in Wiesbaden hätten ältere Mensch Probleme mit dem rund 15 Zentimeter tiefen Abstieg in das Fahrzeug. Und in Frankfurt sei ein Dreijähriger in den rund 18 Zentimeter breiten Spalt gerutscht, der Vater habe ihn gerade noch hochziehen können.
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Der RMV bietet im Internet Informationen für Kunden mit Kinderwagen, Gipsbein oder Rollstuhl: www.rmv.de.
Für Frankfurt gibt es Informationen unter www.vgf-ffm.de. Der Begleitdienst muss am Vortag gebucht werden; Telefonnummer: 069/21323188.
Vias betreibt die Rheingaulinie und die Odenwaldlinie. Wer sicher sein will, meldet sich ein bis drei Stunden vor der Fahrt an; Telefon: 06061 / 7062631.
Die Deutsche Bahn hat in der Broschüre „Mobil mit Handicap“ alle Informationen zusammengefasst. Der Begleitservice sollte rund 30 Stunden vorher bestellt werden; Telefonnummer: 0180/5996633. www.bahn.de. jur

Bei Vias oder dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ist nichts von Problemen bekannt. Jochen Auler, Chef des neuerdings in Frankfurt ansässigen Verkehrsunternehmens bedauert, was dem Behinderten widerfuhr. „Das war nicht okay so, wir entschuldigen uns dafür.“ Für Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer oder auch Kinderwagen existierten elektrisch ausfahrbare Rampen, die die obligatorischen Zugbegleiter nach Bedarf ausfahren; wegen der problematischen Situation auf der Rheingaulinie sogar einen Hublift. Denn die Höhen der Bahnsteige sind auf dieser Strecke extrem unterschiedlich. Am niedrigsten sei Rüdesheim, wo sie sich auf dem Niveau der Schienenoberkante befänden. Anders sind die Zustände auf der auch von Vias betriebenen Odenwaldlinie: Dort lägen sämtliche Bahnsteige auf Parallelhöhe zu den Fahrzeugen.

Die uneinheitlichen Bahnsteige sind ein weltweites Problem, ergänzt Pro-Bahn-Sprecher Staub. Kurzfristig empfiehlt er, den Vias-Zügen am Einstieg einen rutschsicheren Belag zu verpassen, wie ihn die Hessische Landesbahn in ihren „Flirts“ benutzt. Darüber hinaus fordert er eine Nachrüstung mit sogenannten Spaltbrückungen, wie sie etwa bei der Eurobahn im Ruhrgebiet Standard sind.

Kinder an die Hand nehmen

Kleine Kinder sollten generell beim Ein- und Aussteigen an die Hand genommen werden, empfiehlt Peter Vollmer, Sprecher des RMV, in dessen Auftrag Vias fährt. Vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung, in der der RMV seine Anforderungen darlegte. „Wir schreiben nicht den Fahrzeugtyp aus, sondern nur, was er erfüllen soll“, so Vollmer. Der „Flirt“ sei ein anerkannter und vielerprobter Fahrzeugtyp. Zum Fahrplanwechsel im Dezember kamen zwei neue „Flirt“-Verbindungen hinzu: Die von Vias betriebene Rheingaulinie und die Main-Weser-Bahn von Marburg nach Frankfurt, die die Hessische Landesbahn (HLB) gewonnen hatte. Vollmer zufolge ist das rote Warnschild auf den Vias-Türen bei neuen Fahrzeugen obligatorisch. Dort steht: „Bitte achten Sie auf den Abstand zwischen Zug und Bahnsteig.“

Quelle: http://www.fr-online.de/rhein-main/flirt...58/-/index.html

Persönliche Meinung: Ich finde man solle erstmal abwarten, ich finde die Flirts ruhig und laufruhig, dass man nun schon meckert nach noch niemals 1 Monat Betrieb finde ich etwas übertrieben..

Hier geht es ja aber nicht um die Laufruhe und die Ruhe sondern um den Spalt. Eine Nachrüstung wie bei der Eurobahn wäre doch für alle inordnung.

Ja gut, dies kann man natürlich verstehen! Aber es war ja vorher nichts anderes^^

Bevor ich was anderes schreibe erstmal ein Frohes Neues Jahr!!

Zitat von Marcel Hilgers

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Bei denen mit Spaltüberbrückung wird auf Aufklebern auf die lange Zeit vom Knopfdruck bis zum Öffnen der Tür aufmerksam gemacht, bei denen ohne auf den möglicherweise großen Spalt...

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Bei den Flirts der eurobahn gibt es sogar beide Aufkleber auf den Türen. Wobei das auch nicht jeden (oder besser keinen) interessiert. :) Jetzt im Winter dürfen wir die Spaltüberbrückungen (mit vereinzelten Ausnahmen) und Schiebetritte (ohne Ausnahme) nicht benutzen.
Aber bei so einem Bericht frage ich mich wie die Leute früher in die Züge gestiegen sind. Komischerweise kommen die Fahrgäste auch ohne Tritte oder Überbrückungen in den Zug ohne das was passiert. Das einzigste was wir machen müssen sind Ansagen das die Leute vorsichtig sein sollen.

Zitat von Eike W.

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Das einzigste was wir machen müssen sind Ansagen das die Leute vorsichtig sein sollen.

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Die durfte ich mir letztens von Bielefeld bis Münster anhören^^

Ja, früher konnten die Menschen Jahrzehnte lang auch in hohe Straßenbahnen und Busse einsteigen. Heute wird der Busfahrer 10 nal gerügt wenn er das Absenken Vergisst oder es nicht möglich ist.

Zitat von Moritz Lötzgen

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Zitat von Eike W.

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Das einzigste was wir machen müssen sind Ansagen das die Leute vorsichtig sein sollen.

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Die durfte ich mir letztens von Bielefeld bis Münster anhören^^

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Das schlimmste war ja, den Hinweis 4 mal hintereinander hören an nur eine einzelne Haltestelle^^

2 mal müssen wir, aber da hatte bestimmt ein Kollege viel Spass daran... :D

Mindestens genauso viel spaß wenn man Züge in Hamm mit Fahrt ins Gelbe oder ähnliches sieht^^

Aber um mal auf die FLIRTs zurückzukommen.. hoffentlich entbrennt da nicht wieder ein Streit wie bei der NordWestBahn in Bremen, wo man ja gegen das EVU klagen will, weil die Bahnsteige nicht passend sind. Ach Mensch, wenn doch alles wie bei unseren Nachbarn laufen würde, hätte man viel weniger Probleme. Die Stationen in den Niederlanden z.B. sehen vielleicht alle gleich langweilig aus, aber erfüllen ihren Zweck besser als bei uns.