Hallo!

Heute wurde das erste mal die als "Wurmtalbahn" vermarktete Bahnstrecke von Lindern nach Heinsberg befahren. Auf 12,2 Kilometern Länge werden seit heute 7 neue (und alte) Haltepunkte bzw. Bahnhöfe an das Nahverkehrsnetz angeschlossen. Die Bahnstrecke wurde ursprünglich 1890 erbaut, im Jahre 1980 rollte der letzte Personenverkehr über die Trasse. Der Güterverkehr wurde zwischen Oberbruch und Heinsberg 1994 eingestellt und die Teilstrecke 1997 stillgelegt. Oberbruch wurde von Lindern aus ab und zu bedient, was aber in den letzten Jahren durch Wegfall der Kunden ebenfalls eingestellt wurde.
2005 wurde die Trasse bereits auf weiten Teilen saniert, im Jahre 2010 wurde nach Bekanntgabe der Reaktivierungsabsicht auch der Rest der Strecke freigeschnitten und erneuert. Die Signalanlagen und Bahnübergänge wurden durch den neuen Pächter - die Rurtalbahn GmbH - (Eigentümer ist die WestEnergie und Verkehr GmbH) erneuert bzw. überhaupt erst errichtet, 2 Bahnhöfe (Heinsberg(Rheinland) und Heinsberg-Oberbruch) und 5 Haltepunkte (Heinsberg Kreishaus, Heinsberg-Dremmen, Heinsberg-Porselen, Heinsberg-Horst und Heinsberg-Randerath) neu errichtet und eine Oberleitung installiert. In den letzten Wochen wurden Testfahrten mit verschiedenen Fahrzeugen durchgeführt und letzten Endes heute der planmäßige Betrieb aufgenommen, was mit Festivitäten entlang der Strecke gefeiert wurde.
Betrieblich ist die Strecke jetzt ein Teil der RB33, welche mit 2 425 von Aachen bis Lindern fährt und dort dann getrennt wird. Ein ET fährt weiter nach Duisburg, der andere Triebwagen wendet und verkehrt über die reaktivierte Strecke nach Heinsberg.
Die Bilder habe ich von Lindern nach Heinsberg geordnet, um einen kleinen Überblick über die Strecke zu ermöglichen.


Beginnen wir am Einfahrsignal von Lindern, 425 104 verlässt den Bahnhof und rollt auf die Wurmtalbahn. Die Strecke ist für 80 km/h ausgebaut und mit einer vollwertigen Oberleitung ausgestattet.


Ein Stück weiter rauscht 425 070 an uns vorbei. Im Hintergrund sind links die Silos in Lindern und rechts die Vorsignalbaken inkl. Einfahrvorsignal für Lindern zu sehen. Die Bahnübergänge sind allesamt lokführerüberwacht.


Kurz vor dem Haltepunkt "Heinsberg-Randerath" rollt 425 070 an uns vorbei, welcher gerade auf dem Weg nach Lindern ist.


Zwischen Dremmen und Porselen fährt die Bahn quasi in einseitiger Straßenrandlage an Wohnhäusern vorbei. Die Führerstände waren heute übrigens allesamt recht gut besucht.


Auf Höhe der Einfahrvorsignale von Heinsberg und Oberbruch (stehen quasi nebeneinander) begegnet uns der heute eingesetzte Pendeltriebwagen 425 071.


425 104 erreicht den Endpunkt Heinsberg(Rheinland), welcher zwar zweigleisig aber ohne Umsetzmöglichkeit für eventutelle Sonderzüge erbaut wurde. Das zweite Gleis kann auch nur als Rangierfahrt erreicht werden, wie man an der Gleissperre erkennen kann.

In Heinsberg selber fand ein verkaufsoffener Sonntag mit einem Stadt- und Bahnhofsfest statt.


Dort war unter anderem der O3500 der WEST ausgestellt.


Desweiteren präsentierte die Feuerwehr Dremmen den Besuchern Hemmschuhe, Erdungsstangen und Spannungsprüfer für Fahrdrähte.

Die Züge waren auf jeden Fall sehr gut besucht, die Leute standen in den Gängen. Leider mussten zwischenzeitlich Leistungen vorzeitig in Oberbruch wenden, da die Verspätung sonst jedes Mal aufgrund der kurzen Wendezeit auf die Stammzüge der RB33 und somit wieder auf den Gegenkurs übertragen würde. Ein zusätzlicher Umlauf mit entspannteren Fahrzeiten zwischen Lindern und Heinsberg mit ausreichender Wendezeit in Heinsberg würde da wohl Abhilfe schaffen.

Nach der Runde entlang der Wurmtalbahn ging es zur Selfkantbahn, die sich bald in den Winterschlaf verabschieden wird.


Mit Lok 20 fuhr einer der Nikolaussonderzüge (die bei der Selfkantbahn jedes Jahr sehr gut besucht sind) aus Gillrath Richtung Stahe raus. Direkt hinter'm Bahnhof wurde eine Böschung radikal gerodet und umgegraben, sodass man mal eine neue Stelle nutzen konnte.


Von Stahe aus bekam der Sonderzug Schubunterstützung von Lok 101, die dem Zug das Erklimmen der Steigung nach Gelindchen (im Hintergrund) ermöglichte.


Ein letztes Bild entstand in der Einfahrt vom Bahnhof Schierwaldenrath. Hier wird sich in der Winterpause einiges ändern. Aufgrund des Neubaus der B56n wird das Gleis der Selfkantbahn auf die Trasse verschwenkt, die auf dem Bild mit roten Pfosten abgesteckt wurde. Dann wird die alte Trasse unterbrochen, dort eine neue Brücke errichtet und die Gleise anschließend über die neue Brücke verschwenkt. So muss der Betrieb der Selfkantbahn nicht unterbrochen werden, während die umfangreichen Erdarbeiten und der Bau der Brücke stattfinden. Wir werden uns das nächstes Jahr auf jeden Fall angucken. Wer den Jetzt-Zustand noch ablichten möchte, hat zu den Nikolausfahrten am 21. und 22. Dezember noch die Chance dazu...

Zum Schluß noch schöne Grüße an das Fahrpersonal der Züge, den getroffenen Marius und Anhang.

Danke euch... ^^