Die am Rhein-Ruhr-Express beteiligten Zweckverbände haben heute, am 10. Februar 2015, in dem seit Oktober 2013 laufenden europaweiten Vergabeverfahren zur Beschaffung von 82 hochwertigen RRX-Zügen das Ergebnis bekannt gegeben. Die Entscheidung steht derzeit noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der politischen Gremien aller beteiligten Zweckverbände und wird bis spätestens zum 26. März final getroffen werden. Den Zuschlag wird voraussichtlich SIEMENS erhalten. Das Unternehmen setzte sich mit dem wirtschaftlichsten Angebot im Wettbewerb gegen zwei Konkurrenten durch. Der Fahrzeughersteller wird die RRX-Züge konstruieren, produzieren und über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren instandhalten. Geplant ist, Ende 2018 die ersten Fahrzeuge in Betrieb zu nehmen.
Grundlage der Vergabe ist das sogenannte NRW-RRX-Modell, das die beteiligten Zweckverbände Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR), Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) unter Federführung des VRR gemeinsam realisieren. Das Land NRW hat das Verfahren kontinuierlich begleitet und wird sich am Kauf der Fahrzeuge mit zusätzlichen 60 Millionen Euro beteiligen.
So freut sich NRW-Verkehrsminister Michael Groschek gemeinsam mit den verantwortlichen Geschäftsführern der Zweckverbände über den positiven Verlauf des Verfahrens und die Abgabe von insgesamt drei interessanten und wirtschaftlichen Angeboten. „Auch wenn am Ende immer nur einer gewinnen kann“, erklären die Entscheider heute gemeinsam, „gilt unser Dank allen Beteiligten, die an diesem anspruchsvollem Wettbewerbsverfahren teilgenommen und somit einen weiteren großen Schritt zur Realisierung des bedeutendsten Verkehrs- und Mobilitätsprojekt – dem RRX - in NRW beigetragen haben. Die Bahnindustrie hat dabei ihre Innovationsfähigkeit und ihre Bereitschaft, neue Wege zu gehen, unter Beweis gestellt.“
Das NRW-RRX-Modell trennt die Fahrzeugbeschaffung vom Betrieb der zukünftigen RRX-Linien. So können SPNV-Aufgabenträger einheitliche RRX-Fahrzeuge wirtschaftlich und nachhaltig beschaffen und über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren zu günstigen Lebenszykluskosten für einen qualitativ hochwertigen Fahrgastbetrieb zur Verfügung stellen. SIEMENS stellt die RRX-Fahrzeuge in der erforderlichen Anzahl und Qualität bereit, kümmert sich um deren Wartung und Instandhaltung und garantiert damit über den genannten Zeitraum deren hundertprozentige Verfügbarkeit. Die Zweckverbände werden rechtlich Eigentümer der Züge und verpachten diese an die Eisenbahnverkehrsunternehmen, die damit den Betrieb der RRX-Linien durchführen. Insbesondere im Punkte der Energieeffizienz zeigt das im Rahmen der Ausschreibung geforderte Lebenszyklusmodell Erfolge. So werden die modernen Fahrzeuge explizit so konstruiert sein, dass der Energieverbrauch deutlich verringert wird.
Die vom Hersteller geplanten Züge sind besonders leistungsstark, komfortabel und bieten neben einem barrierefreien Einstieg deutlich mehr Kapazitäten als herkömmliche Nahverkehrszüge. Zudem zeichnen sich die Fahrzeuge durch verbesserte fahrdynamische Eigenschaften aus: Dank einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und eines sehr guten Beschleunigungsvermögens kann so der für den RRX in der Zukunft geplante 15-Minuten-Takt zwischen Dortmund und Köln nach dem Ausbau der RRX-Infrastruktur realisiert werden. Detaillierte Angaben zu den Planungen des Herstellers rund um die RRX-Fahrzeuge gehen jetzt an alle Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), die sich am Vergabeverfahren um den Betrieb der zukünftigen RRX-Linien beteiligen. Damit wird den EVU eine solide Kalkulation ihrer letztverbindlichen Angebote über die RRX-Verkehrsleistungen ermöglicht. Das entsprechende Vergabeverfahren soll am 26. März 2015 abgeschlossen werden.
Da bin ich mal gespannt, mit welchen Fahrzeugen man da geboten hat. Vom Desiro existiert ja auch eine Dosto-Variante (SBB RABe 514 bei der S-Bahn Zürich)...
Da ich das ganze RRX System noch nicht verstanden habr, für welche Linien sind diese 82 Stück nun gedacht, bzw. Wie wird das System aussehen? Hat vllt jemand einen interessanten Link?
Aktuell ausgeschrieben werden die heutigen Linie RE1, RE4, RE5, RE6 und RE11, wobei der RE1 dann wieder in Hamm endet und der RE11 neu Düsseldorf - Kassel fährt.
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Ich hab was von drei Losen gelesen? Inwiefern sind die Linien aufgeteilt? Und wo bleibt der RE4 ? Im Wikipedia Link ist wuppertal zB gar nicht mit in begriffen.
Der RE4 gehört sozusagen nicht zum RRX - es geht da ja um die Kernstrecke Dortmund/Essen/Oberhausen/Düsseldorf/Köln - allerdings wird es sich angeboten haben, die Fahrzeuge jetzt direkt mitzuordern. Die Fahrzeuge für den RE4 werden laut Ausschreibung auch kürzer als die anderen Wagen.
Ich meine, damals war im Gespräch (wo das mit dem RRX als Alternative zum Metrorapid noch ganz schlecht aussah) die RE4 und RE6-Triebwagen zusammen zu bestellen. Schon dort war ein einheitliches Lackschema vom VRR vorgesehen, genauso wie die Beschaffung. Finde dazu aber gerade nichts.
In der Designstudie sieht es so aus, als würde es in einem Teil nicht gerade viele Plätze geben (nur 4 Fenster zwischen den Türen). Wenn die Tw für den RE4 noch kürzer (Dreiteiler?) ausfallen sollen, dann werden die hoffentlich, wenn die Designstudie weitgehend der Realität entsprechen sollte, in Drei- oder Vierfachtraktion fahren, sonst wird das ja eine einzige Sardinenbüchse.
Die Vierteiler der S-Bahn Zürich bieten in der 1. Klasse 74 und in der 2. Klasse 304 Sitzplätze. Die Designstudien zeigen allerdings bisher einstöckige Endtriebwagen anstatt einer komplett doppelstöckigen Ausführung wie beim RABe 514 der SBB, sodass man das geplante Platzamgebot nur inkl. der Stehplätze hinbekommt...
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Siemens_Desiro#Desiro_HCDer Desiro High-Capacity wurde auf der Innotrans 2014 vorgestellt. Der Triebzug weist sowohl einstöckigen wie doppelstöckige Wagen auf und soll bei einem erhöhtem Platzangebot die Vorteile beider Konzepte vereinen. Der mittlere Teil der angetriebenen einstöckigen Wagen, sowie das Unterdeck der antriebslosen doppelstöckigen Zwischenwagen ist vom Bahnsteig aus ohne Stufen oder Rampen erreichbar. Ein vierteiliger Zug mit zwei Doppelstockwagen ist 105 m lang und bietet 420 Sitzplätze, ein fünfteiliger Zug mit drei Doppelstockwagen ist 131 m lang und bietet 560 Fahrgästen platz.[7] Am 10. Februar 2015 gab das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen bekannt, dass die zukünftigen Verkehre des Rhein-Ruhr-Expresses unabhängig vom Betreiber mit 82 Fahrzeugen des Typs „Desiro HC“ erfolgen soll. Dabei werden die Endwagen einstöckig ausgeführt.
Dann frage ich mich ernsthaft, wie man da die Sitzplätze reinbekommt. Bei einer S-Bahn (engere Sitzabstände?) sind die Fahrzeuge in komplett doppelstöckiger Ausführung im Einsatz und bieten insgesamt 378 Sitzplätze. Wie soll man bei gleicher Wagenanzahl PLUS einstöckigen Endtriebwagen dann 400 Sitzplätze in so eine Kiste bekommen? 2+3-Bestuhlung?
Ich traue dem Braten auch noch nicht... im Moment riecht es nach Sardinenbüchse. Aber da wird in den kommenden Wochen sicher Licht ins Dunkel kommen.
In einem anderen Forum fand ich eine Abbildung, wo von Siemens die möglichen Kombinationen des Desiro HC gezeigt werden: http://i.imgur.com/29yMqSQl.jpg
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Nunja, aber irgendwie kommt es mir schon so vor als sei es das, in was wir in ein paar Jahren hineinklettern dürfen. War doch mit den 1440ern genau so, als kurz nach der Ausschreibung die ersten Entwürfe auftauchten und noch keiner glauben wollte, dass die Teile wirklich so merkwürdig aussehen aber vor allem so ausgestattet sein werden. Jetzt, einige Jahre später ist es doch 1:1 wahr geworden ......
Noch dazu kommt, dass man ja keine unendlich lange Variante auf Grund der Bahnsteiglängen nehmen kann. Dürfte selbst mit zwei Vierer-Einheiten teilweise schon eng werden, oder?
Lok und 6 Dostos entsprechen pi mal Daumen der Länge von 2 vierteiligen Siemens Desiro HC. Ich hoffe aber mal, dass die wirklich nachgemessen haben. Ich frage mich aber wirklich, wie die 400 Sitzplätze in da hineinbekommen. Der Desiro HC hat nur 2 echte Doppelstockwagen und eine 2+3 Bestuhlung wäre Sardinenbüchse hoch 10.
Komischerweise kommen die Züge aus einer Fabrik in NRW. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
War denn die 1.Klasse in 1+2-Bestuhlung gefordert? Grundsätzlich scheint es in dieser Konfiguration gelungen zu sein, in den Einstöckigen Endwagen je ca. 70 Plätze unterzubringen, also fast so viele, wie in den anderen Dosto-Endwagen (z.B. KISS), indem die komplette Technik auf das Dach gepackt wurde. Dies sieht nichtmal sooo schlimm aus, weil man so auch fast auf die gleiche Höhe wie die Dostos kommt.
Gut finde ich, dass damit zumindest in den Endwagen jegliche Treppenbereiche entfallen und man zumindest durch diese ebenerdig durchspazieren kann. Die ggü. dem KISS-Endwagen entfallenden 2 Treppen, sowie das Verlagern der Technik auf das Dach könnten auch die immernoch hohe Sitzplatzzahl erklären. Zum Vergleich: Die LINT54-Wagen haben pro Seite auch ca. 80 Sitzplätze (bei DB-Regio sogar 90, aber in 3+2-Bestuhlung).
Die Sitzabstände sollen wohl ähnlich denen der Bombardier-Dostos sein, kann das jemand bestätigen? Im Zweifel denke ich mir aber: lieber schlecht gesessen, als gut gestanden im Pendler-Verkehr... aber das ist nur meine Meinung.
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SIEMENS soll den Zuschlag für 82 neue RRX-Züge erhalten
10.02.2015 16:50 (zuletzt bearbeitet: 10.02.2015 16:51)
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