Moin,

08.07.

auch dieses Jahr stand wieder ein Sommerurlaub im Balkan an. Dieses mal ging es aber für mich in das noch unbekannte Kroatien und Bosnien und Herzegowina. Im Gegensatz zu den letzten Urlauben ging es mit dem Auto runter. Zwar kosten Vignetten, Maut und Sprit einiges, aber das ist weitaus günstiger als mit dem Flieger und Mietwagen. Einige Wochen zuvor hatte ich mich bereits über Hotels schlau gemacht, aber selbst die einfachsten Herbergen in Küstennähe waren mir zu teuer. Letztendlich fand ich ein nettes Ferienhaus in Drnis, einer Kleinstadt etwa 30-40 Minuten vom Meer entfernt. Für vier Nächste waren gerade mal 100 Euro fällig, da blieb als einziger Kostenfaktor nur die Essensversorgung. Es sei auch erwähnt, dass dies kein reiner Eisenbahnurlaub sein sollte. Etwas Entspannung am Meer musste auch sein. Gestartet sind wir die knapp 1550 Kilometer Anreise am 08.07. um das Sonntagsfahrverbot für LKW´s auszunutzen. Da ich nicht über die Baustellengeplagte A7 fahren wollte, entschied ich mich hinter Hannover auf die A2 bis Magdeburg zu fahren und anschließend über die A14, A9, A93 und A3 Richtung Österreich zu fahren. Kurz vor Österreich ging allerdings der Sprit langsam zu Neige und ich musste zwangsläufig 1,50Euro für nen Liter Diesel zahlen. Etwas besser fühlte ich mich schon, als ich gesehen hab, dass in Österreich der Sprit nochmal um 2-5 Cent teurer war. Die knapp 300 Kilometer durch Österreich zogen sich erheblich trotz freier Bahn. Man muss sogar aufpassen, dass man wach bleibt, denn die langen Tunnel machen auf der langen Fahrt ganz schön schläfrig. In Slowenien brauchten wir erneut eine Vignette, es ist natürlich schon heftig, wenn man für knapp 60 Kilometer 15Euro zahlen muss. Besonders, weil von den 60 Kilometern 10 Kilometer Autobahn aus einer Schotterpiste bestand. Gegen 20/21 Uhr waren wir dann an der kroatischen Grenze und fuhren die letzten Kilometer bis Zagreb und suchten uns dort ein Hotel. Die Bude war jetzt nicht vom allerfeinsten, aber zum pennen reichte es. Ein Blick auf die Wetteraussichten zeigte für den nächsten Tag eine Wolkenwand, die Zagreb quasi teilte. Die nächste Fotostelle war keine 10 Minuten vom Hotel entfernt.


09.07.

Da ich uns erst Nachmittags in Drnis angekündigt hatte, blieb morgens noch genug Zeit für ein paar Fotos. Ich hatte es auf die Strecke Zagreb-Rijeka abgesehen, welche sich in Ogulin Richtung Split teilte. Eine Brücke südliche von Zagreb, welche ein Überschwemmungsgebiet überquerte, schien eine geeignete Fotostelle zu sein. Immerhin sollte der B703 bald kommen und außerplanmäßig war auch ein Regio Lokbespannt, was uns gleich zwei gute Bilder an der Stelle bescherrte. Der Triebwagen der dort ebenfalls pendelte, war wie viele Züge im Balkan, bemalt.


Leider unerkannt blieb die 1141, welche den B703 von Rijeka nach Osijek zog.

Die Fahrt in das gut 350 Kilometer entfernte Drnis zog sich erneut durch die langen Tunnel und die weite Landschaft, wo sich außer Berge fast nix befindet. Die Maut ist hier auch nicht billig. Von der slowenischen Grenze bis nach Sprit zahlt man gut und gerne 30 Euro +/-. Unser Ferienhaus in Drnis war zwar nicht mehr Up to date, aber es reichte für unsere belange vollkommen aus. Die Besitzerin hat uns alles gezeigt gehabt und wollte uns sogar noch Eier aus dem eigenen "Anbau" schenken. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Einkaufen und die Gegend erkunden. Da fand sich auch gleich eine Fotostelle unweit unseres Hauses. Lichttechnisch sollte das für den abendlichen Güterzug und den B1205 passen.


Der TV60340 ist einer der "sicheren" Leistungen, welcher aber auch mal unter einer anderen Nummer fährt. 2062 017 und 2062 018 brachten eine lange Schlange an leeren Wagen Richtung Landesinnere.

Wenig später wurde dann noch der B1205 hier abgelichtet, aber der Zug wird uns die nächsten Bilder auch noch verfolgen.

10.07.

Wolkentechnisch war zumindes der Morgen nicht so der Brüller, wir packten Kamera und Badesachen ein und fuhren erstmal Richtung Sibenik und von dort aus die Küstenstraße nach Split entlang. Ziel war ein schönes Eckchen zu finden um in das Meer zu springen.


Zur Mittagszeit verzogen sich langsam die Wolken in das Landesinnere. Da aber auf der Strecke wenig los war, fanden wir eine kleine Bucht zum baden. Das Wasser war allerdings Arschkalt :-D

Nach zwei Stunden fuhr man wieder an die Schienen. Es stand der nachmittagliche Personenzug von Split nach Perkovic auf dem Programm und der B1205. Ein Güterzug hatte sich an dem Tag nicht blicken lassen.


Eigentlich wird der Nahverkehr mit 7123 gefahren (612er), da aber die Ausfallrate hoch ist bei den Karren, tat es auch ein Ersatz in Form von 2044+2 Personenwagen. 2044 007 als P5506 kurz hinter Kastel Stari.


Ein paar Kilometer weiter befindet sich unweit des Haltepunktes Sadine eine schöne Fotostelle. Man sieht die Städte Kastel Stari (Vorne), Solin (Mitte) und Split (Hinten rechts). Die Lok vom Regio ging auf der Rückfahrt an den B1205, welcher von Split nach Budapest fährt. Aufgrund der Steigung und des langen Zuges, war die Lok schon von weitem zu hören.

11.07.

An dem Tag machten uns das Wetter größtenteils ein Strich durch die Rechnung. Die Wolkensuppe hing extrem ungünstig, trotzdem klappten ein paar Bilder.


Mit über +90 kam der B1204 von Budapest nach Split bei Labin an die Küste gerollt. 2044 007 hatte zu dem Zeitpunkt die letzte Steigung hinter sich gelassen. Die Fahrgäste konnten sogar schon die Adria und Split sehen aus dem Fenster, der Zug braucht aber noch 45 Minuten bis an sein Ziel.

Dann ging es erneut an das Wasser, dieses mal nach Marina. Der Strand in der Touristenmetropole hat den Luxus, dass man mit dem Auto fast am Wasser parken kann.


Nachmittags in Perkovic wartet 2044 020 als P5507 auf den Abfahrauftrag von Fdl.

12.07.

Ein wahrer Erfolg war der Tag. Man hat quasi alles bekommen, was in den anderen beiden Tage nicht geklappt hat. Aber solche Spielchen kennt man bereits aus den vergangenen Urlauben, dass man Tagelang an einer Strecke rumgammelt, bis wirklich mal alles passt.


2044 015 mit dem P5503 (Perkovic-Split) bei Primorski Dolac.


Dank des langsamen Tempos und der fehlenden Polizeikontrolle schaffte man den Zug erneut bei Labin.

Wir fuhren anschließend zum Shopping nach Sibenik und fanden auch ein paar Andenken, die wir mitbringen konnten. Gegen Mittags waren wir wieder an den Gleisen und konnten gerade noch einen Güterzug dingfest machen, der seinen Zug in Labin Dalmantinski stehen lies und mit seinen beiden Loks zurück nach Perkovic fuhr. Ich hatte mir schon gedacht, dass der seinen zweiten zugteil holt, nur aber wo. Wir legten uns wenig Später bei der Einfahrt auf die lauer, da wir dort eh den P5506 machen wollten. Etwa eine halbe Stunde vor Planabfahrt sprang das Signal aus Richtung perkovic auf Fahrt. Zum Glück ziehen die Fdl das Signal schon drei Stunden vor der eigentlichen Durchfahrt und wir schafften es nach Prgomet zu fahren.


Kaum angekommen dröhnte es schon von weitem her. 2062 056 und 2062 025 zogen den beladenen Zug nach Labin Dalmatinski.


Der Regio war ausnahmsweise mal pünktlich und so war das Licht auch noch nicht ganz rum. P5506 mit 2044 015 in Labin Dalmatinski.


Eine Zugverfolgung war auch drinn ;-) Kurz vor Perkovic hatten wir was geeignetes gefunden gehabt.


In Perkovic selber zweigt die Strecke nach Sibenik an, dort verkehren aber nur Triebwagen und ab und zu mal ein Gütermann. P5507 bei der Ausfahrt nach Split.


Etwa eine Stunde vorm B1205 kam noch der TV60340, allerdings nur mit einer Lok. 2062 025 hatte auf jeden Fall gut zu tun bei Labin. Es ist übrigens die gleiche Stelle wie am Morgen, wir standen nur auf der anderen Seite.

Der B1205 wurde auch hier abgelichtet und wir setzten nochmal zur Verfolgung an. Wir mussten ja eh nach Drnis, da kann man es mal wagen ob man ihn auf halber Strecke erwischt.


Kurz vor Licht aus gelang uns dieser erneut mit 2044 007 bei Planjane, irgendwo unweit vom Minenfeld bei Zitnic.

13.07.

Letzter Tag am Meer, wir wollten weiter nach Bosnien-Herzegowina, allerdings war das SWetter für die nächsten Tage nicht überall vielversprechend. Da meine Freundin noch pennen wollte, fuhr ich nochmal kurz an die Gleise bei Drnis. Dort wollte ich was versuchen, was sich aber als nicht so geil herausstellte, dafür war ein paar Meter weiter eine andere Stelle die man gut machen konnte. Da ich auf dem Handy meine "Kontakte" hatte, erfuhr ich, dass neben den B1204 auch noch ein Güterzug nach Split unterwegs war.


2062 014 und 2062 xxx mit dem TV83100 (Sdz) bei Drnis.

Bevor wir weiter nach Sarajevo fuhren, übergaben wir das Haus und fuhren nochmal für zwei Stunden an das Meer. Laut Wetterprognose hätten wir zumindest in Bosnien-Herzegowina nicht viel verpasst. Die Fahrt dahin zog sich erneut durch die langen Berge. In Bosnien-Herzegowina gibt es kaum Autobahnen, daher pimmelte man hinter irgendwelchen LKW´s auf der Landstraße hinterher. Schnell fahren war eh nicht drinn, denn Blitzer und Laserpistolen sind in dem Land wohl eine gute Einnahmequelle. Im Allgemeinen muss man sagen, die Rücksichtnahme im Verkehr war besser. Kurz vor Sarajevo fuhren wir ein paar Kilometer Autobahn, welche sich teilweise noch im Bau befindet. In Sarajevo fanden wir ein günstiges Hotel für 60 Mark die Nacht. Die Währung ist an die alte Deutsche Mark gekuppelt und nennt sich Konvertible Mark. In der Innenstadt gingen wir Abends was essen. Abendessen mit Getränk kostete uns gerade mal 12,60 Mark. Also extrem günstig.

14.07.

Über Sarajevo hingen dunkle Wolken, aber im Raum Doboj und Tuzla sollte besseres Wetter sein. Wir brauchten aber fast zwei Stunden bis wir in Doboj waren. Unterwegs an der Wolkengrenze fuhren wir kurz zu einem kleinen Bahnhof Namens Nemila und da kam auch schon was angerauscht.


441 122 der ZFBH zog einen gemischten Güterzug nach Doboj, wo er dann auf die ZRS übergeht.

In den Bergen um Tuzla wollten wir mal Ausschau nach Dampfloks und der Schmalspurbahn halten. Die Dampfloks sahen wir bei Oskova, aber lichttechnisch war das nix. Also ging es an die Schnalspurbahn von Oskova nach Banovici zur Verladestelle.


740 113 zog einen leeren Kohlezug auf der knapp 10 Kilometer langen Strecke, welche teilweise zweigleisig ausgebaut ist.


Im Werk tat sich allerdings wenig, trotzdem mal ein Bild von den beiden Dampfloks der Baureihe 61.

Und dann gab es noch den Regio zwischen Tuzla und Doboj, welcher von der ZRS gefahren wird mit einem alten Triebwagen. Wir wollten ihn zwei mal machen. An der Brücke warteten wir im klimatisierten Auto auf de Planabfahrt. Ein dummer Fehler, denn von dem Güterzug der sich an uns vorbeischlich, sah man nur noch die Wagen


813 043 konnte kurz hinter Tuzla abgelichtet werden.

Nun began die Zugverfolgung auf der eher überfüllten Straße nach Doboj. Das Dorf was wir suchten war zumindest auf der Hinfahrt ausgeschildert, in die Gegenrichtung fehlte aber das Schild. Hinzu kam noch ein Unfall auf der Straße, was uns erheblich Zeit gekostet hat. In letzter Sekunde sind wir dann doch angekommen.


Suvo Polje hieß der Ort.

In Doboj fanden wir ein gutes Hotel für kleines Geld an einer Tankstelle. Die Innenstadt war nur 5 Minuten entfernt. An die Eßgewohnheiten muss man sich allerdings noch gewöhnen. So scheint es wohl normal zu sein, seine Pizza mit Ketchup und Majo so zu verunstalten, dass man es gar nicht mehr als Pizza erkennen konnte. Wir beließen es lieber bei einer normalen Pizza, welche für den billigen Preis auch in Ordnung war.

15.07. bis 17.07.

Da das Wetter schlechter wurde, fuhren wir langsam wieder Richtung Heimat. Natürlich wurde vorher nochmal ordentlich in Tabak investiert. Die Schachtel Malboro kostet auch nur 2,80Euro. Etwas Bammel hatte ich natürlich schon vor der Grenze, in Slavonski Brod standen wir immerhin 2,5h bis wir an der Reihe waren. Zwar gab es von den örtlichen Leuten immer wieder Angebote einen schnelleren Weg zu finden, aber ich bin persönlich ein Gegner von der illiegalen Einreise. Kurz vor der Einreise drängelte sich noch ein Rollerfahrer vor, da war ich natürlich nicht erfreut, aber ich wollte da keinen Streß anfangen. Aber Karma trifft jeden, während die Dame deren Roller auseinandernehmen ließ, konnten wir ohne großes Aufsehen einreisen.




Raubkopien werden hier ganz öffentlich angeboten, so kostete hier eine DVD, CD oder Kassette ab 2KM aufwärts.

Die Nacht verbrachten wir in einem Hotel in Dakovo und schauten gemeinsam mit dem Kroaten das Endspiel. Es war natürlich traurig mit anzusehen, wie die Kroaten verloren haben, obwohl die Franzosen nix hinbekommen hatten.

Mit einer Übernachtung in Zagreb ging es dann wieder heim.

Gruß Eric