Hallo,

auch dieses Jahr wollte ich mir den Urlaub durch Corona nicht zu sehr vermiesen lassen. Anfangs wurde viel geplant, aber dann kam Corona dazwischen. Erst Ende Juni konnte man sich wirklich mal darüber Gedanken machen, wo man hin wollte und durfte. Ursprünglich war mal Kroatien direkt geplant, aber da Kroatien nicht im Schengenraum liegt, hätte man bei einem Lockdown größere Probleme mit der Rückkehr gehabt. Besonders Kroatien war immer wieder Thema in den Medien. Aber es gab auch eine Alternative, was ich auch mal machen wollte, aber wo es sich bis jetzt nicht ergeben hat. Die Koperrampe in Slowenien! Über Slowenien kam fast nix in den Nachrichten und die Fallzahlen waren sehr übersichtlich. Und dann gab es ja noch die Istrienbahn die unweit von der Bahnstrecke nach Koper verläuft. Dieses Jahr sollen im Fernverkehr das letzte mal Altbaufahrzeuge laufen (B1271/1272 Pula-Divaca-Pula). Ein Hotel fand ich online unweit von der Koperrampe in den Bergen in Hreplje-Kozina, einer 4500 Seelen-Stadt mit Fernverkehrsanschluss. Allerdings ist in einem so dünn besiedeltem Land wohl alles eine Stadt was eine vierstellige Einwohnerzahl hat.


Es sollte auch die erste Tour mit meinem "Neuen" werden.

Am 12.07. fuhren ich und meine Freundin morgens los um die fast 1200 Kilometer an einem Tag zu schaffen. Allerings wurde die Fahrt schon nach wenigen Kilometern nervig, weil die tolle A7 mal wieder zwischen Hildesheim und Göttingen Dauerbaustelle war. Wobei man das Wort Baustelle eher streichen kann, weil gebaut wurde kaum. Eher glich es einer Inventur von Absperrbaken. Ab Göttingen wurde es dann etwas ruhiger auf der Straße, dafür lernten wir den vergammelten Autobahnbrücken von Hessen kennen. Bei Bad Schlüsselfeld wurde eine größere Pause eingelegt Zwecks verspätetem Mittagessen bei KFC. Kaum wieder auf der Autobahn, empfahl mir mein Navi wieder abzufahren wegen Stau. Es war die Richtige Entscheidung, irgendwo vor uns hat es gekracht und wir sind gerade noch so auf die Ausfahrt gekommen. Nun ging es erstmal über diverse Dörfer entlang der Bahnstrecke nach Bad Schlüsselfeld, von der man ab und zu mal Bilder von der Übergabe sieht. Die restliche Strecke nach Frelassing war kein größeres Problem, es war zwar viel Verkehr aber man kam trotzdem gut voran. In Freilassing musste ich vorher zur Bundespolizei, Grund dafür war mein abgelaufener Personalausweis. Eigentlich habe ich Versucht vorher noch ein Termin bei mir in der Gemeinde zu bekommen, aber dank Corona waren die Wartezeiten imens. So besorgte ich mir vor Ort einen vorläufigen Reisepass. Das dauerte zwar eine gute halbe Stunde, aber gegen 19 Uhr waren wir wieder auf der Autobahn in Salzburg. Auch hier lief es relativ flüssig trotz Urlauberverkehr, allerdings fand ich die 12,50Euro Extramaut für ein paar Tunnel doch sehr extrem, da man ja selber schon 10 Euro für die Vignette zahlen musste. Bei Villach war erstmal Tankstop angesagt. Für nen guten Euro pro Liter Diesel wurde der Tank wieder voll gemacht und man fuhr die letzten Kilometer zur Grenze. Dort musste man nochmal ein paar Euro für den Karawankentunnel blechen, aber das war noch in Ordnung. Vor dem Tunnel fand aber Blockabfertigung statt. So standen wir nochmal eine halbe Stunde.


In Slowenien blickten nur kurz ein paar Polizisten in das Auto und winkten uns durch. Wir machten nochmal einen Stop bei MC Donalds, da wir sonst wohl nix mehr zu Essen bekommen würden. Zumindest ein paar Fritten waren nicht Schlecht. Kurz hinter Lubljana wollte ich mich noch mit einem Feierabendbier für das Hotel eindecken. Hier kam ich aber mit dem Gesetz in Konflikt. Ab 21 Uhr darf in Slowenien Alkohol nur noch in der Gastronomie verkauft werden. Gegen 23 Uhr waren wir endlich an unserem Ziel.

Am nächsten Morgen (13.07.) wollten wir gleich nach Kroatien, die kroatische Grenze war nur gute zwanzig Minuten entfernt von unserem Hotel. Ziel war an dem Montag die Istrienbahn. Ich wurde zwar von einigen Leuten gewarnt, nicht über den Grenzübergang bei Buzet zu fahren, aber wir waren weit und breit das einzige Auto was die Grenze passieren wollte. Etwas überfordert waren aber die kroatischen Behörden, als ich denen meinen vorläufigen Reisepass, meinen Personalausweis und den Ausweis meiner Freundin vorzeigte. Die suchten erstmal fünf Minuten nach der dritten Person im Auto. Da die Zeit etwas knapp war, musste ein Ersatzmotiv für den B1272 Divaca-Pula her. Bei Rocko Polje erwischten wir die saubere Garnitur das erste Mal. Da es jetzt kein so Mega Motiv war, zeige ich euch das zweite Bild von dem Zug.


Kanfanar ist der drittgrößte Bahnhof auf dem Netz der Istrienbahn in Kroatien. Der Bahnhof besetzt sogar Ausfahrsignale. 711 003/004 rollte pünktlich in den Bahnhof ein.


Eine dreiviertel Stunde später fuhr von Kanfanar der Regio zurück nach Pula. 7122 012 sah aber übel zugerichtet aus. Ein großes Problem auf dem Netz der Istrienbahn. Rechts ging früher eine Zweigstrecke ab nach Rovinj. Trotz der großen Gleisanlagen findet auf der Istrienbahn kein Güterverkehr mehr statt.


Das es relativ windig war, verzichteten wir auf Baden. Allerdings machten wir Halt bei Porec um etwas am Strand zu verweilen.


Nachmittags kamen zunehmend Wolken auf. Für den Bummelzug von Lupoglav nach Pula nahmen wir uns das Vorsignal von Borut vor. 7122 023 sah aber nicht viel besser aus als sein Vorgänger.

Der Rest des Eisenbahngeschehens erspare ich euch lieber. Die Wolken machten leider alles zunichte. Trotzdem war man froh über die fünf Bilder die geklappt hatten. Bei der Ausreise zeigte ich dann nur meinen abgelaufenne Perso vor. Innerhalb von zwanzig Sekunden waren wir wieder in Slowenien eingereist. Wir waren wieder das einzige Auto an der Grenze.

Den Dienstag (14.07.) wollten wir an der Koperrampe verbringen, aber der Verkehr war magerer als gedacht.


363 034 mit einem kurzen Kesselwagenzug bei Crnotice.


Am Nachmittag wurde hinter dem sichtbaren Berg fotografiert. Dort befindet sich das wohl bekannteste Motiv der Strecke. 541 003 zog einen Erzzug die Rampe hoch.


Der nachmittägliche Pendel von Divaca nach Buzet und zurück sollte eigentlich in fester Hand von einem 715 liegen. Aber umso überraschter waren wir, als dieser mit dem uns schon bekannten 711 003/004 gefahren wurde. Bei Podgorje konnte dieser auf dem Rückweg nach Divaca aufgenommen werden.

Am Mittwoch bin ich relativ früh wach gewesen, so dass ich erstmal alleine loszog.


Blick auf Triest.


Bei Dekani rollte mir 363 034 mit einem Kesselwagenzug vor die Linse. Hinten schob wie bereits am Vortag schon öfters gesehen 541 016 "Albert-Einstein".

Dann wollte ich mich um den "Istra" kümmern, aber kaum im Auto, stand die Polizei mit Blaulicht neben mir. Diese studierten erstmal sämtliche Papiere. Ich fragte mal vorsichtig ob ich irgendwas falsch gemacht hätte, diese beneinten das aber zum Glück. Das einzige was mir höchstens eingefallen wäre, hätte ein Parkverbot vor Brücken sein können. Als ich meine Papiere wieder bekam drängte aber schon die Zeit. Ich erreichte aber zur Abfahrzeit die Bahnhof Podgorje, allerdings musste ich noch einen Kilometer dem Zug entgegen fahren.


Aber auf die Verspätung im Balkan ist verlass. 711 003/004 kam mit gut +30 an mir vorbeigerollt.


Nachdem ich meine Freundin eingesammelt hatte, ging es wieder nach Crnotice. Zugegeben, so viele Fotostellen gibt es an der Koperrampe nicht. Dafür sind einige gut mit dem Auto erreichbar oder es sind nur kurze Wege. 312 001 als Regio von Koper nach Lubljana. Die ganzen Dörfer an der Strecke wurden hier durchfahren. Dort hielt nur 1-2 Züge Pro Richtung am Tag. Aber bei den 100-200 Einwohnern braucht man auch keinen Stundentakt.


Der Tag war relativ Zugarm, so fuhren wir für den Regio nach Buzet nachmittags nochmal nach Podgorje. 715 120 ist das beste Beispiel wie ein Zug in Slowenien auch aussehen kann.


Zurück in Crnotice began endlich das Abendprogramm. 541 013 mit Erz für Ungarn. Hinten schob übrigens Albert Einstein.


Der nächste Kracher folgte zwanzig Minuten später. 383 054 mit einem Containerzug. Normalerweise drückt ja hierzulande bei PKP Cargo keiner mehr auf den Auslöser :-D


Den Abend schauten wir uns Koper etwas an.


Die Stadt hat ungefähr 25.000 Einwohner und ist sehr italienisch geprägt. Aber das hängt natürlich auch mit der Geschichte zusammen.

Am Donnerstag sollte sich das Wetter zum Nachmittag hin verschlechtern, aber den Vormittag nutzten wir nochmal für die Außenkurve bei Crnotice.


363 012 zog einen Mischer nach Lubljana.


Und endlich kam Albert Einstein mal an der richtigen Seite des Zuges.


Zum Mittag zog langsam ein Gewitter auf und wir fuhren ans sonnige Meer. Hier nochmal ein Blick auf Koper. Bei Piran fanden wir dann ein Ort um mal in das Wasser zu gehen.


Koper besaß vor der Normalspurbahn schon von 1902-1935 eine Schmalspurbahn von Triest nach Parenzo. Geblieben ist neben der Trasse noch die eine oder andere Dampflok, wie hier am Bahnhof von Koper. Piran besaß sogar eine Straßenbahn. 1967 erreichte die Eisenbahn wieder Koper. Der Personenbahnhof wurde erst 1979 errichtet. Vorher endeten die Personenzüge im Hafen.

Freitag, den 17.07. fuhren wir Morgens nochmal zum Einkaufen nach Kroatien. Ab Mittags wurde das Wetter wieder besser und wir fuhren zu einem noch nicht hier gezeigtem Motiv.


Eines der vielen kleinen Ortschaften in Slowenien



Der Ausblick auf der Höhe war schom ganz geil.


Eine unbekannte 541 rollt mit einem Containerzug nach Koper. Im Hintergrund sieht man gut die andere Fotostelle.


Das Wetter war sehr wechselhaft. 363 002 zog einen Containerzug nach Ungarn.


1216 141 zog einen leeren Autozug nach Österreich. Es war das letzte Bild von dem Urlaub.

Wer noch ein paar bewegte Bilder sucht, findet sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=mqcs-M6L5Gs


Zum Abendessen gab es in Koper etwas jugoslawisches.


Mit diesem Bild von meinem Essen lasse ich euch wieder in Ruhe ;-)

Bis demnächst!

Die Koperrampe... Da sprichst du einen wunden Punkt bei mir an :D (noch nie da gewesen^^)

Alles in allem sehr schöne Bilder!