Nachdem man die Stadt an allen möglichen Stellen restauriert, renoviert, vor allem aber verschönert hat, nimmt man jetzt den Konrad-Adenauer-Platz ins Visier – also die riesige Fläche vor dem Hauptbahnhof. Deren Zustand und Optik ist dem Rathaus offensichtlich peinlich. Jedenfalls heißt es in einer Verwaltungsvorlage für einen geplanten Umbau, dass der Platz seiner Funktion als Tor zur Innenstadt für Reisende und Pendler "weder in funktionaler noch in gestalterischer Hinsicht gerecht wird."
Das jedoch soll sich demnächst ändern. Knapp zehn Millionen Euro will Düsseldorf in die Hand nehmen, um diesen Raum dem sonst üblichen Niveau in der City anzupassen. Dabei soll die Funktionalität natürlich nicht verändert werden: Der Platz dient als Haltestelle für zahlreiche Bahn- und Buslinien, ist eine Art Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Personen-Nahverkehr.
Daran ändert sich nichts, auch wenn eine Schienenführung zwecks Verbreiterung eines Bürgersteigs verlegt wird. Insgesamt will man durch mehr Transparenz und bessere Wegeführungen die "Umsteigebeziehungen" von Straßenbahn und Bus verbessern, alles soll barrierefrei werden. Zudem wird man die Zahl der Abstellplätze für Fahrräder auf 200 erhöhen.
Auch die Haltepunkte für Taxis werden bleiben, und wer privat vorfährt, um jemanden zum Bahnhof zu bringen, wird das auch weiter tun können: Kiss and ride, so heißt es in der ansonsten eher drögen Verwaltungsvorlage, bleibt auch weiter möglich.
Ansonsten wird der Platz vor allem neue Kioske und modern gestaltete Wartebereiche bekommen. Man will mit viel Glas arbeiten, aber auch neue Werbeflächen schaffen, die aber dem gesamten Areal einen besseren Auftritt verschaffen sollen.
Bei der Kostenkalkulation von knapp zehn Millionen Euro heißt es vorsorglich, das sei nur "ein Kostenrahmen". Der tatsächliche Preis könne am Ende bis zu 50 Prozent abweichen – auch nach oben. Als Baubeginn schlägt man 2010 oder 2011 vor. Der Platz wäre dann jeweils zwei Jahre später fertig.
Anmerkung: Negativ auf den Straßenbahnbetrieb wirkt sich selbstverständlich die Reduzierung der Straßenbahngleise von 4 auf 3 aus. Super am Bedarf vorbei geplant!
Zitat von Alexander Schmitz Daran ändert sich nichts, auch wenn eine Schienenführung zwecks Verbreiterung eines Bürgersteigs verlegt wird. Insgesamt will man durch mehr Transparenz und bessere Wegeführungen die "Umsteigebeziehungen" von Straßenbahn und Bus verbessern, alles soll barrierefrei werden. Zudem wird man die Zahl der Abstellplätze für Fahrräder auf 200 erhöhen.
Anmerkung: Negativ auf den Straßenbahnbetrieb wirkt sich selbstverständlich die Reduzierung der Straßenbahngleise von 4 auf 3 aus. Super am Bedarf vorbei geplant!
Wie sicher ist denn die Beseitigung eines Straßenbahngleises? Immerhin spricht der Artikel ja "nur" von einer Verlegung.
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Das wird ja mal wieder Spaß machen: Drei Bahnen hintereinander, Fahrgäste die schon langsam nervös werden wenn sie endlich aussteigen können um ihren Anschluss zu kommen und ich, der mir mit so ein Mist an die 3 bis 5 Minuten Verspätung rein holllt. Ich würde es viel besser finden, wenn man noch ein zusätzliches Gleis einbaut, dann hätte die 707 in beiden Richtungen ihren eigenen Bahnsteig sowie die 709 in Richtung Neuss.
Das Hauptproblem seh ich aber die ganzen Junkies und Dealer die da rum springen: Man schliesst die Türen, einer hält noch schnell die Hand dazwischen, 5 Leute kommen rein, einer blockiert weiterhin die Tüt und schauen sich die ganze Bahn durch und steigen wieder aus. Da hat doch tatsächlich mal ein guter Kollege und Freund die Durchsage "Ich möchte nicht das Rauschgift in meiner Bahn verkauft wird. Verkauft euren Dreck wo anders."
Mit Stimmen von CDU, FDP und Grünen hat der Rat gestern den Umbau des Konrad-Adenauer-Platzes beschlossen. Bis 2013 wird der Bereich vor dem Hauptbahnhof neu gestaltet. Bürger freut es, dass ein Schandfleck verschwindet, die SPD befürchtet neue Angsträume.
Der erste Eindruck, den Bahnreisende von Düsseldorf bekommen, ist ein schlechter. Schmucklos präsentiert sich der große Konrad-Adenauer-Platz vor dem Hauptbahnhofsgebäude. Überlegungen, das "Tor zur Innenstadt" attraktiver zu gestalten, gibt es bereits seit langem.
Doch erst jetzt ist der Umbau auch beschlossene Sache. Der Stadtrat hat mit breiter Mehrheit grünes Licht gegeben: CDU, FDP und Grüne stimmten dafür. "Dies ist ein wichtiger Baustein in der Achse zwischen Worringer Platz und Rheinufer", sagt Planungsdezernent Gregor Bonin.
200 Fahrrad-Stellplätze
Für knapp zehn Millionen Euro – Fördermittel sollen von Bund und Land kommen – wird der Bahnhofsvorplatz bis 2013 einheitlich gepflastert, werden Gebäude mit Kiosken an die Straßenbahn-Haltestellen gebaut, Platanen gepflanzt und Stellplätze für rund 200 Fahrräder entstehen. Die vier Gleise bleiben erhalten, werden aber verlegt, so dass die Stationen für Busse und Bahnen enger beieinander liegen.
"Der Platz ist keine gute Visitenkarte für die Stadt, es wird höchste Zeit, dass dieser Schandfleck verschwindet", sagt die Düsseldorferin Karin Stallmann. Vor allem bei Dunkelheit käme niemand gern am Hauptbahnhof an. "Ich hoffe, dass bei der Neugestaltung an vernünftige Beleuchtung gedacht wird." Mit weniger Schlupfwinkeln ließe sich vielleicht auch die Drogenszene, die sich am Adenauer-Platz eingenistet hat, zurückdrängen.
Das erste Mal ist Annelies Ruppert mit ihrem Mann nach Düsseldorf gekommen, wenn auch nur für eineinhalb Stunden. So lange dauert der Aufenthalt, den die Allgäuer auf ihrem Weg nach Norderney in der Landeshauptstadt haben. Mit ihren drei Koffern stehen sie vor dem Bahnhofsgebäude und warten. "Wo sollen wir denn hingehen? Schöne Cafés mit Terrasse gibt es hier ja leider nicht", sagt Ruppert. "Trostlos", sagt sie immer wieder. "Da hatte ich von einer Großstadt mehr erwartet." Und Volker Ruckhaberle, der auf seinen Zug nach Stuttgart wartet, sagt: "Hier kommen so viele Leute vorbei, da ist es wirklich schade, dass der Platz so wenig einladend gestaltet ist."
Die Politik sieht es ähnlich: "Das ist der Eingang zu Düsseldorf, deshalb ist es wichtig, dass endlich etwas passiert", sagt CDU-Fraktionschef Friedrich G. Conzen. Mit dem Einzug der Probebühne in die Alte Paketpost sei ein erster Schritt zur Verbesserung des Bahnhof-Umfelds getan, mit der Eröffnung des neuen Fernbusbahnhofs im Herbst folge ein zweiter. Die Aufwertung des Vorplatzes sei die konsequente Fortsetzung. Ähnlich argumentiert auch FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann: "Dieser Platz vermittelt schließlich Reisenden den ersten Eindruck von der Stadt." Deshalb sei es auch unverständlich gewesen, dass die SPD dem Projekt im vergangenen Hauptausschuss nicht zugestimmt, sondern das Thema auf die Ratssitzung vertagt habe – "obwohl sie den Plänen zuvor im Fachgremium zugestimmt hatte".
Zustimmung gab's von den Genossen auch gestern nicht. Die konkreten Pläne waren der SPD-Fraktion noch einmal vorgestellt worden. "Überzeugt hat uns das aber nicht", sagt Fraktionschef Günter Wurm. Die SPD befürchtet, dass durch die Hochbauten an den Bahnsteigen "Angsträume entstehen, weil es keinen freien Blick von Bahnsteig zu Bahnsteig gibt". Die Unterstände sind laut Vorlage transluzent, lassen also Licht, aber nicht Blicke durch. Umso mehr wundere man sich darüber, dass der Kriminalpräventive Rat nicht, wie sonst üblich, eingebunden worden sei.
Die Grünen hingegen, die sich im Fachgremium noch der Stimme enthalten hatten, stimmten nun zu: Ihre Änderungsanregung, das vierte Gleis zu erhalten, war von der Verwaltung angenommen worden. "Das ist ein Erfolg", sagt Norbert Czerwinski. Allerdings stellte die Ökopartei einen Ergänzungsantrag, den Fahrradtunnel zwischen Adenauer- und Bertha-von-Suttner-Platz weiterzuverfolgen. Der Antrag wurde abgelehnt.
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[Rheinbahn AG] Bahnhofsvorplatz wird schöner
18.01.2009 20:27 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2009 20:30)
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