Der Streit um die Altstadt-Krawalle wird schärfer. Nach der Polizei gerät nun auch der Fußball-Verein in den Fokus: Die Rheinbahn hat große Schäden und sieht den Club mit in der Verantwortung, will daher ein Konzept gegen Gewalttäter. Andernfalls lehne man es künftig ab, Zuschauer zu fahren.

13.000 Euro Mehrkosten, um Rheinbahnzüge von Bier, Erbrochenem und anderem Dreck zu reinigen. 15 Züge, die wegen Sachbeschädigung und Missbrauchs der Notbremse auf der Strecke stehenblieben. Werkstatt-Arbeiter, die beschimpft und bespuckt wurden – gestern hat sich die Rheinbahn zu den Krawallen nach dem Fortuna-Spiel zu Wort gemeldet und klare Forderungen insbesondere an den frischgebackenen Zweitligisten gestellt.

Wenn in einem Gespräch mit Bundes- und Landespolizei, der Stadt, den Arena-Betreibern und vor allem der Fortuna, das von der Rheinbahn "so bald wie möglich" gefordert wird, keine Lösung erkennbar wird, dann ",müssen wir überlegen, ob wir künftig noch Fortuna-Fans zum Stadion bringen", sagte Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher gestern.

Schon nach dem Aufstiegsspiel am Samstag war das Unternehmen demnach kurz davor, den Betrieb einzustellen. Nicht bloß, dass Alkoholisierte im Aufstiegsrausch immer wieder mit der Notbremse die vollen Züge zum Stillstand brachten oder bei voller Fahrt im U-Bahn-Tunnel die Türen mit brachialer Gewalt aufrissen: "In einem Zug wurden bengalische Feuer abgebrannt – zum Glück konnte ein Mitarbeiter das rechtzeitig löschen." Nicht auszudenken, so Schumacher, wenn einer der vollbesetzten Fan-Züge im U-Bahn-Schacht im Brand geriete: "Da käme niemand mehr heraus."

Nach dem Aufstiegsspiel am Samstag sei die Situation zeitweise so kritisch gewesen, "dass wir uns fragten, ob wir noch für die Sicherheit unserer Fahrgäste garantieren können". Noch einmal, machte Schumacher deutlich, werde die Rheinbahn nicht unter solchen Bedingungen fahren.

Jeder Zug mit einem Türdefekt muss geräumt werden, blockiert die Strecke, verzögert den kompletten Fahrplan. Doch kaum waren Rheinbahner in ihren Leuchtwesten zur Stelle, um die Bahnen wieder startklar zu machen, "wurden sie angepöbelt, mit Bier übergossen, bespuckt und geschlagen." Einige, sagt Schumacher, weigerten sich nach einem solchen Einsatz erneut raus zu fahren.

Schumacher hält die Krawalle nach den Fortuna-Spielen – über die Saison entstand an Heimspiel-Tagen bei der Rheinbahn Sachschaden in fünfstelliger Höhe – nicht für ein Problem des Fußballs. "Nach den Spielen von Bayer Leverkusen in der Arena hatten wir derartige Probleme nicht. Deshalb darf sich die Fortuna nicht aus der Diskussion herausziehen."

Der Verein hält sich jedoch zurück und will offenbar mit den Ereignissen in der Altstadt nichts zu tun haben. Vorsitzender Peter Frymuth im Gespräch mit der RP: "Wir wissen zwar ziemlich gut, was im und um das Stadion passiert, aber über die Altstadt haben wir keine Kenntisse." Oft kommt auch der Spruch: "Das waren keine Fortuna-Fans."

Dem widerspricht die Polizei. Dort wird – nach eigenen Angaben mit Hochdruck – daran gearbeitet, die Vorfälle ermittlungstechnisch aufzuarbeiten, damit die Staatsanwaltschaft die Verfahren auf den Weg bringen kann. Das nämlich soll so schnell wie möglich geschehen, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Christoph Kumpa. Man warte nur noch auf die Akten.

Diese Botschaft ist bei der Polizei angekommen: Die nötigen Unterlagen werden heute oder morgen abgeliefert. 24 Männer zwischen 15 und 49 Jahren waren vorübergehend festgenommen worden. Bei den meisten fanden sich Eintrittskarten und andere Fußballutensilien, sie gehörten zur Fußballszene, sagt die Polizei. Und spielt den Ball damit wieder ins Feld der Fortuna.

Die Strafverfahren werden (u.a.) wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Landfriedensbruch, Widerstand, vorsätzliche Brandstiftung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.

Quelle: http://www.rp-online.de

Fortuna: Rheinbahn will ein Anti-Randale-Konzept

Die Rheinbahn besteht darauf, dass vor dem nächsten Fußball-Spiel Anfang August fest steht, wie man Gewalttäter aus dem Fußball-Umfeld in den Griff bekommt. Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher: "Wir werden in dieser Sache nicht locker lassen!"

Gestern hatte das Verkehrsunternehmen erklärt, man prüfe, den Transportauftrag bei Fortuna-Spielen künftig abzulehnen, wenn die Sicherheit nicht zu garantieren sei. Am vorigen Samstag habe man kurz davor gestanden, den Fahrbetrieb einzustellen, weil insgesamt 15 Züge durch willkürlich gezogene Notbremsen oder aufgerissene Türen still standen.

Techniker, die die Schäden reparieren wollten, seien bespuckt, beschimpft und geschlagen worden. Das werde man nicht noch einmal hinnehmen. Nächsten Mittwoch wird bei der Rheinbahn eine Experten-Runde über das Thema beraten.

Ob das auch auf städtischer Ebene geschieht, ist derzeit eher ungewiss. Denn für die Politik ist das Krawall-Problem Sache der Polizei. FDP-Fraktions-Geschäftsführer Manfred Neuenhaus: "Da werden Verbrechen begangen, da muss die Polizei einschreiten." Er räumte aber ein, dass man gemeinsam verhindern müsse, dass der Ruf der Stadt leide.

Neuenhaus: "Wenn der Polizeipräsident einen runden Tisch aller Beteiligten will, muss er das sagen – und dann bekommt er ihn." Oberbürgermeister Dirk Elbers ließ gestern seinen Sprecher Kai Schumacher erklären, man müsse sich jetzt nun einmal daran gewöhnen, nach zehn Jahren wieder Bundesligastadt zu sein. Damit müsse und werde man klar kommen. Schumacher: "Andere Städte kriegen das ja auch hin." Auf die Schnelle jetzt ein Konzept aus dem Hut zu zaubern sei jedoch nicht sinnvoll.

Nach den Krawallen sind rund 40 Anzeigen erstattet worden, angeblich wird im Präsidium auch gegen Polizisten ermittelt, denen Übergriffe gegen Unbeteiligte vorgeworfen werden.

Quelle: http://www.rp-online.de

Rheinbahn holt sich Tipps von anderen Bundesliga-Städten

Für den Fan-Transport nach Fortuna-Spielen will sich die Rheinbahn Tipps aus anderen Bundesliga-Städten holen. Das sagte ein Sprecher des Unternehmens nach einem Expertentreffen heute bei der Rheinbahn. Hintergrund sind die Randale nach dem Fortuna-Aufstieg vor elf Tagen. Arena-Besucher hatten unter anderem bengalische Feuer in der U-Bahn gezündet und Türen gewaltsam geöffnet. Hilfe erhofft man sich jetzt von den Erfahrungen aus Bochum, Gelsenkirchen und Dortmund. - Die Rheinbahn hat bereits auch eigene Vorstellungen: zum Beispiel müsse verhindert werden, dass die Züge auf freier Strecke halten. Hier könnte eine bessere Ampelschaltung helfen. Möglich sei es auch, Zugbegleiter und Videokameras einzusetzen. Über Einzelheiten will man am runden Tisch reden, zu dem die Polizei in Kürze einladen will.

Quelle: http://www.antenne-duesseldorf.de

Randale und Zerstörung - Rheinbahn sucht Rat auf Schalke

Bei den Gelsenkirchener Verkehrsbetrieben will sich das Unternehmen nach Konzepten für Fußball-Einsätze erkundigen. Dort sind Fußball-Krawalle kein Thema mehr. Auch von den Fanbeauftragten der Fortuna erwartet die Rheinbahn Unterstützung: "Wir gehören schließlich zum Spiel."

Die sechs Rheinbahner, die am Mittwoch anderthalb Stunden über die Risiken von Heimspiel-Tagen redeten, hätten lieber andere Themen gehabt. Einige von ihnen sind begeisterte Fortuna-Fans und finden "einfach nicht in Ordnung, dass wir statt über den Aufstieg über Randale reden müssen."

Eigentlich ging es in der Sitzung, an der neben dem Rheinbahn-Sicherheitschef auch die Betriebsleiter und Mitarbeiter teilnahmen, die am 23. Mai von Fortuna-Anhängern mit Bier übergossen und angepöbelt worden waren, aber vor allem darum, Krawalle wie diese in Zukunft zu vermeiden. Der Polizeipräsident hatte gestern angekündigt, die Stadt, Fortuna und die Rheinbahn zum runden Tisch einzuladen, um gemeinsam einen Anti-Randale-Plan zu entwickeln.

Die Rheinbahn, bei jedem Heimspiel mit erheblichen Sachschäden und nach dem Saisonabschluss erstmals auch mit tätlichen Angriffen aufs Personal konfrontiert, sieht dabei vor allem die Fortuna in der Pflicht, die ihren Fans die Bedeutung der Rheinbahn begreiflich machen müsse. "Wir sind doch Teil des Spiels", sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. "Wir haben eine Toni-Turek- und eine Fortuna-Bahn, wir haben dem Verein mehr als 300 000 Euro Schulden erlassen, engagieren uns als Sponsor – was sollen wir denn noch tun, damit die Fans uns akzeptieren?"

Wir-Gefühl auf Schalke

Auf das starke Wir-Gefühl setzt die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra) schon seit Mitte der 1990er Jahre. Damals zerlegten vor allem Schalke-Fans regelmäßige komplette Straßenbahnen. Heute sind die königsblau und weiß lackiert, auf die Namen großer Schalker getauft und viele Fahrer tragen selbst das blaue Trikot. "Manche stimmen sogar die Fangesänge über den Lautsprecher an", sagt Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns.

"Es hat eine Weile gedauert, aber in Zusammenarbeit mit den Fan-Projekten hat es funktioniert: Für die Fans gehören wir dazu. Vandalismus geht heute bei uns heute gegen Null." Sogar gegnerische Fans zeigten vor Vereinsfarben Respekt und die so genannten Problemfans würden in Gelsenkirchen ohnehin "mit Bussen abgeholt und von der Polizei zum Bahnhof oder Stadion begleitet." In den Fan-Zügen der Bogestra fahren außerdem Mitarbeiter der Schalke-Fan-Projekte immer mit.

Über das Bogestra-Konzept will sich die Rheinbahn demnächst selbst informieren, auch andere Verkehrsbetriebe fragen. "Wir nehmen alles an, was hilft", so Georg Schumacher. Aber allein wird die Rheinbahn das Problem nicht lösen können. Am Runden Tisch wird das Unternehmen deshalb Wunschzettel nicht nur für Fortuna, sondern auch für Stadt und Polizei haben. Die Polizei etwa könnte am Kennedydamm, wo die Züge aus technischen Gründen kurz stehen müssen, mehr Präsenz zeigen. Und die Stadt den Bahnen freie Fahrt gewähren, damit keine zusätzlichen Halts vor Ampeln nötig sind.

Sandra Bruns, deren Bogestra in Bochum und Gelsenkirchen zwei Erstligisten bedient, macht der Rheinbahn Mut: "Je höher dieLiga, desto unproblematischer die Fans."

Quelle: http://www.rp-online.de

Altstadt: Anti-Randale-Plan liegt vor

Der Polizeipräsident hat jetzt seine Ankündigung wahr gemacht und lädt demnächst zu einem Runden Tisch, um ein Konzept gegen Fußball-Randale in der Altstadt zu beschließen. Die Union drängt auf Tempo.

Bereits in der kommenden Woche wird es beim Polizei-Präsidenten einen Fortuna-Gipfel geben, hieß es gestern. In dieser Runde will Polizeipräsident Herbert Schenkelberg vorstellen, was er in seinem Haus in den vergangenen Tagen hat ausarbeiten lassen. Ziel ist es, nach den Ausschreitungen aufgrund des Fortuna-Aufstiegspiels am 23. Mai gemeinsam Konzepte zu entwickeln, die solche Szenen künftig verhindern.

Am Abend nach besagtem Spiel hatte es in der Altstadt eine ganze Reihe von gewaltsamen Übergriffen gegen Polizisten gegeben. 24 Personen wurden festgenommen, in den Tagen danach kam es zu 36 Ermittlungsverfahren aufgrund unterschiedlichster Delikte.

Unmittelbar nach den Exzessen hatte es erhebliche Kritik an der Polizei gegeben, auch auf brutaler Übergriffe von Polizisten gegen Unbeteiligte. Die Polizeiführung hatte eingeräumt, den Einsatz nicht richtig eingeschätzt und teilweise die Lage nicht unter Kontrolle gehabt zu haben.

Polizei-Präsident Herbert Schenkelberg hatte aber auch sehr schnell erklärt, künftig besser gewappnet zu sein. In seinem Haus rief er die Fachleute zusammen und ließ Vorschläge ausarbeiten, um das Problem der Fußballrandalierer bei künftigen Spielen erst gar nicht entstehen zu lassen. Einigkeit bestand stets darin, dass Fortuna als verantwortlicher Verein, die Rheinbahn, die Ordnungsbehörden der Stadt und die Feuerwehr dabei sein sollten. Genau das wird jetzt passieren: Am 15. Juni will man sich erstmals zusammensetzen.

Unterdessen macht die CDU Druck und will sämtliche juristische Möglichkeiten gegen Straftäter unmittelbar beim Einsatz gesichert sehen. Dazu müsse man sich der Staatsanwaltschaftlichen Dienste bedienen, heißt es in einer Mitteilung der Union. Gemeint ist, dass man bei potenziell problematischen Einsätzen wie denen nach Fußballspielen Staatsanwälte und Haftrichter dabei haben sollte, um Gewalttäter schnell aus dem Verkehr ziehen zu können. Nur das wirke abschreckend, heißt es.

Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/d...-liegt-vor.html

Fortuna-Fans nehmen Bahn auseinander

Fortuna-Fans haben am Montag in der U79 auf dem Weg zum Zweitliga-Spiel gegen den MSV Duisburg nach Angaben von Rheinbahn und Polizei große Schäden angerichtet.

Demnach drohte die Situation erstmals zu eskalieren, als eine größere Gruppe in der Nähe der Fan-Kneipe Kastanie an der Kittelbachstraße zustieg.

Vier mitfahrende Polizisten konnten die Situation offenbar beruhigen, so dass die Fahrt nach einer halben Stunde fortgesetzt wurde. An der Haltestelle Sittardsberg jedoch hätten die Fans dann Sitze herausgerissen, einen angezündet sowie gegen Türen und Fenster getreten. „Sie haben die Bahn zerlegt“, sagte Rheinbahnsprecherin Heike Schuster. Festgenommen wurde jedoch niemand.

Quelle: http://wz-newsline.de/?redid=618285

Fortuna: Randalierer verursachen 25.000 Euro Schaden

Einen Schaden von 25.000 Euro haben Unruhestifter im Fortuna-Dress angerichtet. Vor dem Zweitligaspiel am Montag, das der MSV Duisburg mit 3:0 gewann, haben die Krawallmacher eine Straßenbahn der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) demoliert.

Wie die Polizei berichtet, habe es bei der Anreise einiger Düsseldorfer Komplikationen gegeben. An der Haltestelle Kittelbachstraße mussten die rot-weißen Anhänger bis zu 30 Minuten in den Sonderzügen ausharren, da eine vorausfahrende Bahn stecken geblieben war. Mehrere Unruhestifter hatten die Türen einer Bahn der Duisburger Verkehrsgesellschaft blockiert.

Erst als die Polizei einschritt, konnte der Fahrer die Fahrt fortsetzen. Diese endete dennoch frühzeitig: Auf Höhe der Haltestelle Sittardstraße nahmen die Rowdies den Zug regelrecht auseinander. „Es wurden die Abdeckungen der Deckenleuchten heruntergerissen, Türen eingetreten, 18 Sitzschalen aus den Verankerungen gerissen, Knallkörper gezündet und eine Stromkasten-Abdeckung zerstört“, berichtete DVG-Sprecher Helmut Schoofs.

Der Fahrer habe daraufhin die Polizei verständigt, die den Zug zunächst räumte. Nachdem Fahrgäste mit anderem Ziel die Bahn verlassen hatten, sei der Wagen als Fußball-Sonderzug weitergeleitet worden.

Trotz des Polizeieinsatzes konnten die Vandalen nicht ermitteln werden. „Den Schaden müssen wir nun selber tragen“, berichtete Schoofs, der „gerne einen Verantwortlichen in Regress“ nehmen würde. „Ich hoffe nun, dass die Schäden der eingetretenen Türen reparabel sind.“ Andernfalls müssten teure Sonderanfertigungen bestellt werden. „Dann würde der von unserer Werkstatt geschätzte Rahmen von 20.000 bis 25.000 Euro deutlich überschritten werden.“

Um ähnliche Randale auf der Rückfahrt zu vermeiden, wurden die Fans nach dem Spiel von der Polizei zur S-Bahn eskortiert.

Zuletzt war es nach dem Zweitliga-Aufstieg der Fortuna im Mai zu Ausschreitungen gekommen. Damals waren Beamte in der Düsseldorfer Altstadt von Unruhestiftern mit Bierflaschen und Feuerwerkskörpern attackiert worden.

Quelle und Bilder des zerstörten Wagens unter: http://www.rp-online.de/public/article/d...ro-Schaden.html

Neue Strategien gegen Chaoten im Fortuna-Trikot

Sonderzüge sollen zügig durchfahren, kritische Gruppen könnten in Bussen transportiert werden.

Nach Wochen rot-weißer Sorglosigkeit ist die Fortuna nicht nur aus sportlicher Sicht wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Hatte es in dieser Saison bislang keine Probleme mit Chaoten im Trikot gegeben, nahmen sie am Montag auf dem Weg zum Auswärtsspiel beim MSV Duisburg eine Bahn der Linie U79 auseinander (die WZ berichtete). Den Schaden schätzen die Duisburger Verkehrsbetriebe bislang auf rund 25000 Euro.

Unter dem Dach des Kriminalpräventiven Rates wird jedoch seit den Ausschreitungen beim letzten Spiel der vergangenen Saison von Stadt, Rheinbahn, Fortuna und Polizei an einem Konzept gegen Randale gearbeitet. Ein Flop?

„Nein“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Rodax. „Aber wir können nicht jedem Hooligan auf den Füßen stehen.“ Auch unter Düsseldorfer Führung wäre der Einsatz am Montag aus seiner Sicht nicht anders gelaufen. „500 Beamte nur für ein Zweitliga-Spiel, das sagt doch alles.“

Rodax erinnert zudem daran, dass man Konsequenzen aus der Randale nach dem Aufstieg der Fortuna gezogen habe. Fünf statt drei szenekundige Beamte begleiten seit dieser Saison die Fans und arbeiten intensiv mit den Fanbetreuern der Fortuna zusammen, die Einsatzleitung bleibt zudem auch nach dem Spiel in einer Hand.

Auch Rheinbahnsprecher Georg Schumacher betont, wie wichtig die enge Zusammenarbeit mit Stadt, Verein und Polizei sei. So hoffe er, dass die Stadt nun endlich dafür sorge, dass die mit Fans vollgepackten Sonderzüge ohne große Standzeiten ins Stadion fahren können. „Ein fahrender Zug ist die halbe Miete. Ausschreitungen gibt es meist in stehenden Zügen.“

Eine Vorentscheidung zur veränderten Ampelschaltung für Sonderzüge fällt jedoch erst bei der nächsten Sitzung der Fachgruppe „Randale“ am 21. September. Die Frage ist, ob Kosten und Nutzen in angemessenem Verhältnis stehen. Zudem will Michael Klein, Geschäftsführer des Rates, Ersatzverkehr in Bussen für Risiko-Fangruppen vorschlagen.

„Andere Städte machen damit gute Erfahrungen. Busse können bei Staus Umleitungen fahren und sind zudem nicht auf ein Ziel festgelegt, wo bereits gewaltbereite Fans warten könnten.“

Quelle: http://www.wz-newsline.de

Randale von Fortuna-Fans: Es scheitert an Beweisen

Wir befragten Duisburgs Polizeipräsident Rolf Cebin zu den Vorfällen vor dem Spiel des MSV gegen Fortuna Düsseldorf. Chaoten aus Düsseldorf hatten Fahrzeuge der DVG demoliert.

Muss das Rechtsempfinden von Bürgern nicht gestört sein, wenn Randalierer unbehelligt bleiben und von der Polizei noch zum Stadion eskortiert werden?

Rolf Cebin: Natürlich habe ich Verständnis für den Unmut der Bürger, dass die Chaoten hier nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Kann die Polizei die Personen nicht festhalten und die Personalien feststellen?

Die Polizei hat bei diesem Risikospiel den Einsatz mit einem großen Kräfteansatz geplant. Die problematische Fangruppe ist bereits von Düsseldorf aus polizeilich begleitet worden. Auch in der Straßenbahn befanden sich Polizeibeamte, die durch ihre Anwesenheit erfahrungsgemäß zu einer gewissen Beruhigung so genannter „Fans” beitragen.

Allerdings ist es nicht möglich, in einer randvoll besetzten Straßenbahn einzuschreiten bzw. Täter zu identifizieren. Das ganze Ausmaß der Zerstörung ist erst anschließend im Straßenbahndepot festgestellt und der Polizei berichtet worden.

Ein Festhalten aller Personen in der Straßenbahn sowie dem angehängten Wagen, um möglicherweise einzelne Tatverdächtige herauszufinden, stößt an rechtliche Grenzen. Die Begleitung der Gruppe zum Stadion ist regelmäßig polizeiliche Praxis in solchen Fällen, um ein Aufeinandertreffen gegnerischer Gruppierungen und weitere Ausschreitungen zu verhindern.

Müssen wir uns damit abfinden, dass Gewalt in der Masse kaum geahndet werden kann, Krawallmacher nichts zu befürchten haben?

Den Gesetzgeber sehe ich hier nicht in der Pflicht, da die Strafverfolgung nicht an fehlenden gesetzlichen Bestimmungen, sondern in diesem Fall an der Beweisbarkeit scheitert.

Quelle: http://www.derwesten.de

In der Düsseldorfer Arena sorgten vor allem die Fans des MSV Duisburg für Ärger, nach dem Spiel hielten die Anhänger beider Mannschaften die Polizei in Atem: Wenige Meter vom Stadion entfernt trafen mehrere hundert von ihnen an einer Straßenbahn-Haltestelle aufeinander.

Randale nach Fortuna-Sieg gegen Duisburg
Der technische Defekt einer Straßenbahn hat Sonntagnachmittag die Spannungen zwischen den Anhängern von Fortuna Düsseldorf und dem MSV Duisburg eskalieren lassen.
Nach dem vorläufigen Bericht der Polizei war ein Zug der Linie U 79, der Fußball-Fans nach Duisburg bringen sollte, zwei Haltestellen von der Esprit-Arena entfernt stehen geblieben. In kurzer Zeit standen rund 800 Fortuna-Fans auf dem Bahnsteig vor dem Zug, einer von ihnen schleuderte eine Flasche gegen die Bahn. Die Polizei nahm den 25-jährigen Werfer aus Düsseldorf fest, setzte Hunde, Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um den Bahnsteig zu räumen. Nach 45 Minuten war der Einsatz beendet, sagte Polizeisprecher Wolfgang Rodax. Weitere Auseinandersetzungen, etwa in der Düsseldorfer Altstadt, registrierte die Polizei bis zum Abend nicht.

Die Fans aus Duisburg waren schon während des ausverkauften Zweitliga-Spiels im Stadion negativ aufgefallen. Wiederholt zündeten sie in ihrem Block Feuerwerkskörper und warfen Gegenstände aufs Spielfeld. Außerdem traten sie mehrere Sitzreihen aus der Verankerungen und warfen die kaputten Sitzschalen in den Innenraum.
Die Fortuna-Anhänger präsentierten sich dagegen auffallend friedlich. Die Drohung des Deutschen Fußball-Bunds, bei erneuter Randale im Düsseldorfer Fanblock eine Platzsperre zu verhängen oder ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen, hatte offensichtlich Eindruck gemacht. Außerhalb der Arena reagierten die Düsseldorfer dann aber sehr wohl auf die Duisburger Provokationen.

Welcher technische Defekt den Zug zum stehen brachte, konnte am Sonntag nicht ermittelt werden. Es erscheint sowohl möglich, dass ein Duisburger Fan absichtlich die Notbremse des Zugs gezogen als auch dass eine kaputte Scheibe oder eine aufgerissene Tür einen Nothalt ausgelöst hat. Augenzeugen berichteten, Personen auf den Gleisen gesehen zu haben.
Wegen des plötzlichen Halts stauten sich die folgenden Bahnen. Der Vorfall an der Haltestelle wird die Diskussion um Maßnahmen gegen Randale neu entfachen. Der Landtagsabgeordnete Olaf Lehne (CDU) sagte, man müsse prüfen, ob die Straße entlang der Bahnstrecke nach den Spielen für den Autoverkehr gesperrt werden solle. Dadurch könnten Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln an Bahnübergängen und daraus folgende Staus vermieden werden. Die SPD-Ratsfraktion hatte vor einigen Wochen eine Vorrangschaltung für Stadtbahnen gefordert.
Quelle: http://www.rp-online.de

Rheinbahn will runden Tisch nach Fan-Randale

Nach den erneuten Fan-Randalen im Anschluss an das Fortuna-Spiel gegen den MSV Duisburg drängt die Rheinbahn erneut auf einen runden Tisch, an dem die Verantwortlichen gemeinsam über Konzepte zur Verhinderung von Ausschreitungen nach Fußballspielen sprechen sollen. Das bestätigte am Mittwoch Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher.

Nach dem Spiel gegen Duisburg hatte es vor allem im Bereich Freiligrathplatz wieder Zusammenstöße zwischen Fortuna-Fans und Anhängern des Duisburger Vereins, aber auch Übergriffe zwischen Polizei und Fans gegeben.

Teurer Bus-Transfer

Zu der Gesprächsrunde wird die Rheinbahn in den Tagen nach Karneval einladen. Am Tisch werden Vertreter der Stadt, der Polizei (auch Bundespolizei), der Notdienste und des Vereins sitzen. Die Rheinbahn will damit vor allem erreichen, dass sie bei den problematischen Einsätzen vor und nach Fußballspielen nicht allein gelassen wird mit ihren Problemen. Bei einem der vergangenen Spiele hatte sie kurz davor gestanden, den Fahrbetrieb aus Sicherheitsgründen komplett einzustellen.

Ein besonderes Problem sind Randalierende, die während der Fahrt die Notbremse ziehen oder die Türen gewaltsam öffnen. Was diese Leute nicht wissen: Eine Bahn, die per Notbremse gestoppt wurde oder deren Türen geöffnet wurden, kann danach nicht einfach so weiterfahren, sondern muss meist geräumt werden. Das aber erfordert einen enormen zeitlichen Aufwand und führt so immer wieder zu eskalierenden Situationen, die meist nur unter Polizeieinsatz in den Griff zu bekommen sind.

Beim Spiel gegen Duisburg wurden die Duisburger Fans am Flughafen-Bahnhof in Empfang genommen und von dort mit Bussen zum Stadion gebracht. So kamen diese Besucher gar nicht erst in Berührung mit Fortuna-Anhängern. Das hatte gut funktioniert, ist aber teuer– zumindest teurer als der übliche Transport mit Straßenbahnen.

Quelle: Rheinische Post