Am Nachmittag hat ein 29-jähriger "Schwarzfahrer" eine Zugbegleiterin bei der Fahrgastkontrolle äußerst brutal angegriffen und verletzt. Die Mitarbeiterin der Deutschen Bahn musste mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden.

Gegen 12.15 Uhr war "die Welt" der jungen Zugbegleiterin wohl noch in bester Ordnung. Dies sollte sich jedoch schlagartig ändern, als sie eine Fahrgastkontrolle durchführen wollte. Die 26-jährige Bahn-Mitarbeiterin klopfte nach Polizeiangaben um die Mittagszeit mehrmals an eine verschlossene Toilettentür. Zwei Personen hatten sich auf der Zugtoilette eingeschlossen und reagierten zunächst nicht. Bis ein 29-Jähriger die Tür öffnete und die Frau brutal angriff.

Der stark alkoholisierte Mann bespuckte und beleidigte die Kontrolleurin, riss sie zu Boden und schleifte sie an ihrem Haar durch den Zug, wobei das Opfer mehrmals gegen die Seitenwände des Zuges prallte. Höhepunkt des Gewaltexzesses waren Tritte in den Bauch- und Genitalbereich der am Boden liegenden Frau.

Die Freundin des Täters, die sich ebenfalls zuvor auf der Zugtoilette eingeschlossen hatte, war wahrscheinlich aufgrund ihres später festgestellten Alkoholpegels außerstande auf ihren Freund einzuwirken.

Bei Ankunft am Fernbahnhof des Düsseldorfer Flughafens versuchte der 29-Jährige zu flüchten. Beamte der Bundespolizei, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Bahnsteig Streife gingen, reagierten sofort und nahmen den Täter fest. Die verletzte Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Ersten Nachfragen zufolge geht es der Verletzten den Umständen entsprechend gut und schwere Verletzungen können ausgeschlossen werden.

Beim Täter wurde ein Alkoholwert von 2,68 Promille festgestellt. Gegen 15.45 Uhr erlitt der Festgenommene, der auch als Betäubungsmittelkonsument polizeilich bekannt ist, einen epileptischen Anfall. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der Mann bleibt mindestens bis zum morgigen Tag in Gewahrsam. Eine richterliche Vorführung des Beschuldigten wird seitens der Staatsanwaltschaft Düsseldorf derzeit noch geprüft. Fest steht, dass der 29-Jährige sich wegen der Tatvorwürfe "gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Erschleichen von Leistungen" in naher Zukunft verantworten muss.

Quelle: Rheinische Post