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DSB kaufen die Hälfte einer deutschen Eisenbahngesellschaft
(04-03-2010 13:10:00)

Die DSB haben heute 50 Prozent der Eisenbahngesellschaft VIAS GmbH mit Hauptsitz in Frankfurt gekauft und sind damit in den deutschen Markt eingestiegen. Die Miteigentümerschaft soll den Brückenkopf für die zukünftigen Aktivitäten der DSB in Deutschland, das einer von Europas größten Wettbewerbsmärkten ist, bilden. Die DSB wollten die Erfahrungen von VIAS mit dem Eisenbahnbetrieb in Deutschland ausnutzen, wenn Angeboten in diesem und den folgenden Jahren erarbeitet werden müssen.

Schon vor dem Kauf eröffneten die DSB eine Tochter mit Büro in Düsseldorf und derzeit sechs Mitarbeitern.

Bis heute gehörte VIAS der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main GmbH (VGF) und der Rurtalbahn GmbH. Die DSB übernehmen jetzt den Anteil der VGF, während der Rest bei der Rurtalbahn bleibt.

»VIAS ist eine gut geführte Firma, und der Kauf paßt perfekt in die internationale Strategie der DSB und öffnet neue Wachstumsmöglichkeiten in Europas größtem Markt für den Eisenbahnpersonenverkehr. Wir wollen mit der Rurtalbahn gut zusammenarbeiten und freuen uns darauf, den Kunden in Hessen und Rheinland-Pfalz zu Diensten zu sein«, sagt Søren Erkisen von DSB.

VIAS betribt seit 2005 die Odenwaldbahn im Großraum Frankfurt, und ab Dezember diesen Jahres auch den Zuverkehr im Rheingau, am Rhein zwischen Frankfurt und Koblenz. Die beiden Verträge, die 4,1 Mio. Zugkilomter jährlich umfassen und 356 Kilometer betreffen, laufen bis 2015 bzw. 2023.

»VIAS ist in Deutschlands fünftgrößter Stadt, Frankfurt am Main, zuhause, die in einem zentralen und bezogen auf die künftigen Angebote der DSB strategisch wichtigen Teil des deutschen Marktes«, sagt Søren Eriksen.

VIAS wird die operative Gesellschaft der DB in Deutschland, aber gleichzeitig planen die DSB in Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft von VIAS, RATH, bereits dieses Jahr an Ausschreibungen teilzunehmen; dies wird vom DSB-Büro i Düsseldorf aus geschehen.

»Mit dem Einstieg der DSB in Deutschland setzen wird jetzt den Erfolg fort, die wir bereits in Schweden erreicht haben, das wir als unseren zweiten Heimatmarkt betrachten. Auch wenn der deutsche Markt sehr komplex ist und anders als der schwedische, kan man unsere Strategie in Deutschland gut mit der vergleichen, die wir in Schweden benutzt haben. Wie beginnen, unseren Fuß in die Erde zusetzen und den Markt kennenzulernen, und mit der neuen Miteigentümerschaft bekommen wir schneller einen Fuß in die Tür und schaffen so die mestmögliche Plattform für zukünftiges Wachstum,« sagt Søren Eriksen.

Im Jahr 2009 gewannen die DSB zwei weitere Verkehrsverträge in Schweden, mit Västrafik im Raum Göteborg [Zusammen mit der First Group, SH] und den Krösatåg im Raum Jönköping. Bereits jetzt betreiben die DSB zwei Verkehre in Schweden, den schwedischen Teil der Öresundzüge [Wiederum mit der First Group, SH] und die Roslagsbahn in Stockholm [Zusammen mit Tågkompaniet, SH]. Damit fahren die DSB ab Ende 2010 mehr Streckenkilometer in Schweden als in Dänemark, womit jeder vierte DSB-Kunde Schwede sein wird.

Die formellen Angelegenheiten werden wohl vor Ende Mai beendet sein.


Fakten

* Den DSB gehören 50 Prozent der VIAS GmbH. Die restlichen 50 Prozent gehören der Rurtalbahn GmbH.
* VIAS GmbH ist eine Tochter der Rurtalbahn GmbH, die eine Tochter der RATH GmbH ist.
* DSB hat ein Büro in Düsseldorf mit derzeit sechs deutschen Fachkräften.
* Odenwaldbahn (Vertrag bis 2015): 2 Mio. Zug-km jährlich, 220 km Streckenlänge mit 33 Stationen. Eingesetzt werden 24 neue ITINO-Dieseltriebwagen
* Rheingau (ab Dezember 2010): 2,1 Mio. Zug-km järlich, 136 km Streckenlänge mit 27 Stationen. Es werden 19 neue FLIRT-Triebwagen zum Einsatz kommen. Der Vetrag läuft bis 2023.

TransRegio = 75,1 % EuRailCo GmbH ; 24,9 % Rheinbahn AG
EuRailCo GmbH = Transdev + RATP Developpement

Transdev = Veolia (siehe letzter Satz hier: http://www.transdev.de/konzern/)
RATP = französiches Staatsunternehmen.

Noch fragen?

Ich kann dir ein Personennahverkehrsunternehmen nennen welches keinen direkten "ausländischen Einfluss" hat: Eisenbahngesellschaft Potsdam. Zumindest wüsste ich nicht das Thomas Becken und seine Hotel-Geschichte irgendwo International gehalten werden. Und ich hoffe auch das es weiterhin komplett privat-deutsche Unternehmen geben wird. Habe zwar nichts gegen Keolis, Veolia und co, dennoch etwas "richtig Deutsches" sollte es immer geben.

Muss ja nicht daran liegen dass es nicht genug öffentlichen Wettbewerb gibt. Vielleicht können es die Großen in den Nachbarländern einfach besser und billiger als Private. Weiß ja nicht wie es genau in den Niederlanden aussieht, aber dort war ich bei einigen Fahrten sowohl mit Veolia als auch mit der NS zufrieden. Syntus hab ich nur kurz gesehen, aber permanent mit +5. In Tschechien fahre ich immer nur mit der Vogtlandbahn auf 2 Routen, wobei die beiden Routen nach Tschechien nur in Kooperation mit der Staatlichen und einer Privatbahn (Viamont) gemacht werden. Beide fahren sehr pünktlich und zuverlässig, auch wenn dort natürlich das Schienennetz teilweise sehr runtergekommen ist. Oftmals darf nicht mehr als 30 gefahren werden :(

Zitat von Marcel Hilgers

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Vor allen Dingen sollte seitens der EU mal der in Deutschland mögliche offene Wettbewerb im Schienenverkehr in irgendeiner Form belohnt werden. Es gibt glaub ich in keinem anderen EU-Land mehr Privatbahnen...

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Es gibt hier in Deutschland über 300 Privatbahnen, soviele wie in keinem einzigen EU Land.....

Ich meine mich zu erinnern, mal gelesen zu haben, dass Belgien das dichteste Schienennetz Europas oder gar der Welt habe (in Schienenkilometer pro km² Staatsfläche)...