Duisburg/Moers/Xanten/Rheinberg (RPO) Auf der Strecke der Regionalbahn Duisburg-Xanten mussten 55 Fahrgäste im Regionalzug am Mittwoch vier Stunden lang ausharren, weil das Bremssystem des Triebwagens ausgefallen war.
Die am Abend alarmierten Einheiten der Feuerwehr und des Rettungsdienstes durften die Fahrgäste nicht evakuieren. Ein Fahrgast informierte die Redaktion am Abend aus dem Waggon des Triebswagens. Danach soll ein auf den Gleisen liegender Baum das Bremssystem des Regionalzuges am Nachmittag beschädigt haben. Der Zug ist auf dem Streckenabschnitt zwischen Alpen und Xanten in Menzelen-West (Fahrrichtung Xanten) langsam ausgerollt. Es habe nur dürftige Erklärungen gegeben. Die Rettungseinheiten seien sehr spät alarmiert worden und erst gegen 20 Uhr eingetroffen. Doch sie durften angeblich aus Sicherheitsgründen nichts unternehmen; auch die Fahrgäste hätten den Zug nicht verlassen dürfen.
Das Bremssystem wurde schließlich an Ort und Stelle repariert. Die Fahrgäste wurden informiert, dass der Zug langsam zum Bahnhof Xanten fahre. Im Triebwagen selber hätten sich alle Fahrgäste diszipliniert und ruhig verhalten. Lediglich eine Mitreisende habe einen Weinkrampf bekommen, weil keine Toiletten zur Verfügung standen.
Bei dem Triebwagen handelte es sich um einen Zug vom Typ "Talent" der Deutschen Bahn AG, der in Absprache mit dem Betreiber der Strecke (Nordwestbahn) eingesetzt worden ist.
Die Münsteraner wurden alle zwischendurch wieder eingesetzt...zudem wurden die nach der Abstellung in Hamm entweder in Münster (was die Münsteraner Fahrzeuge betrifft) oder in Düsseldorf (für die bis zum Fahrplanwechsel hier ansässigen Fahrzeuge) gründlich in Betrieb genommen...
Hm, ist ja so gesehen für den Fahrgast Freiheitsberaubung... Darf man eigentlich in so einem fall auf eigene Verantwortung die Türnotentriegelung öffnen oder bekommt man dann auch noch Àrger? Vier Stunden sind ja schon Folter...
Für eine Verlängerung der S28 (Regiobahn) via Neersen nach Venlo!
Zitat von Patrick A.Hm, ist ja so gesehen für den Fahrgast Freiheitsberaubung... Darf man eigentlich in so einem fall auf eigene Verantwortung die Türnotentriegelung öffnen oder bekommt man dann auch noch Àrger? Vier Stunden sind ja schon Folter...
= Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr
Wie das allerdings ein Gericht beurteilt, lasse ich dann mal dahingestellt.
Am gestrigen Mittwochabend ist die Regionalbahn RB 31 „Der Niederrheiner“ auf dem Weg zwischen Alpen und Xanten in Menzelen-West stehengeblieben.
Grund hierfür war die Überfahrung eines Gegenstandes im Gleis, der das Bremssystem beschädigt hat und die Fortsetzung der Fahrt zum Bahnhof Xanten für vier Stunden verhinderte. Die Fahrgäste mussten geduldig im Zug ausharren. Die NordWestBahn entschuldigt sich sehr herzlich bei den Reisenden und bittet diese sich für eine schnelle und kulante Wiedergutmachung zu melden.
Die angerückte Feuerwehr konnte den Zug nicht evakuieren, da der Zug äußerst ungünstig auf einem höher gelegenen Bahndamm stand. Die herbei geholte technische Hilfe konnte das Fahrzeug schließlich wieder in Gang setzten, so dass es aus eigener Kraft den Bahnhof Xanten erreichte, allerdings mit einer vierstündigen Verspätung.
Die NordWestBahn möchte sich bei den Reisenden des Zuges entschuldigen und bittet diese sich zu melden:
NordWestBahn GmbH Kundenservice Alte Poststraße 9 49074 Osnabrück
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Duisburg/Moers/Xanten/Rheinberg (RP) Nach dem Ausfall des Talent-Zugs in Menzelen-West bleiben Fragen offen. Vor allem: Warum wurden die etwa50 Fahrgäste des "Niederrheiners" nicht evakuiert und mussten mehr als vier Stunden in den Waggons ausharren?
Es gibt viele Ungereimtheiten nach der Panne der Regionalbahn (RB) 31 "Der Niederrheiner" am Mittwochabend in Menzelen (die RP berichtete exklusiv). Gegen 17 Uhr war der Zug in Fahrtrichtung Xanten an einer schwer zugänglichen Stelle über der Unterführung Schulstraße in Menzelen-West stehen geblieben; erst nach 21 Uhr setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Die rund 50 Fahrgäste durfte in dieser Zeit die Waggons nicht verlassen. "Die NordWestBahn entschuldigt sich sehr herzlich bei den Reisenden und bittet diese sich für eine schnelle und kulante Wiedergutmachung zu melden", sagte NordWestBahn-Pressesprecherin Katrin Hofmann gestern (siehe "Info").
Was hat die Panne verursacht? "Das wissen wir nicht genau", sagte Katrin Hofmann, Pressesprecherin der NordWestBahn in Osnabrück, gestern auf RP-Anfrage. "Die Zugführerin hat gesagt, dass es einen lauten Knall gegeben habe. Offenbar lag etwas im Gleisbett." Das könne ein dicker Baumast oder ein Eisklumpen gewesen sein. Jedenfalls sei durch den Aufprall ein Schaden am Bremssystem entstanden. Aus Bahnkreisen war anderes zu hören: Es habe gar keinen Schaden gegeben; durch den Aufprall sei ein Hebel am Bremssystem verstellt worden, der einfach zurückgelegt hätte werden müssen. Das Problem sei, dass die Zugführerin der NordWestBahn mit dem Triebwagen der DB Regio nicht richtig vertraut war.
Warum wurde nicht evakuiert?
Die Bahn schickte einen Notfallmanager nach Menzelen-West, der eine Abstimmung mit dem Einsatzleiter der Alpener Feuerwehr, Michael Hartjes, traf. "Wir haben eine Evakuierung erwogen", sagte Feuerwehr-Sprecher Christian Görtz, "aber sie sollte erst nach dem Eintreffen eines angeforderten Ersatzbusses erfolgen." Der traf aber erst kurz vor dem Zeitpunkt ein, als der Zug wieder fahrbereit war. Warum die Feuerwehr erst gegen 20 Uhr, also nach drei Stunden, alarmiert wurde, blieb unklar. Der frühere Haltepunkt Menzelen-West liegt nur wenige Meter entfernt; jedoch sei es versicherungstechnisch nicht zu verantworten gewesen, die Gäste über die Bahngleise dort hinzu führen.
Durften die Fahrgäste die BORDtoilette benutzen?
Fahrgäste sagten der RP, dies sei untersagt worden. NWB-Sprecherin Katrin Hofmann sagte, man habe die Toiletten – üblicherweise ein geschlossenes System – geöffnet, weil die Frischwasserzufuhr eingefroren war.
Warum wurden die Insassennicht besser informiert?
Katrin Hofmann: "Das soll natürlich nicht sein. Wir sind immer bemüht, die Fahrgäste gut zu informieren. Aber in der Hektik passiert so etwas leider. Schließlich war die Zugführerin ganz allein."
Warum wurde nicht abgeschleppt?
Katrin Hofmann: "Es sah lange so aus, als sei das Problem schnell behoben." Außerdem seien die Züge nicht unbedingt kompatibel.
Wurde der Bahnbetrieb zwischen Xanten und Duisburg kompett eingestellt?
"Der Niederrheiner" fuhr von Duisburg bis Millingen, ab dort war ein Ersatzbus eingerichtet.
Was sagt der Fahrgastverband ProBahn?
Pro-Bahn-Sprecher Hubert Dieregsweiler empfiehlt in solchen Fällen nach spätestens einer Stunde Feuerwehr oder Polizei zu alarmieren. Die Toiletten müssten den Fahrgästen in jedem Fall zur Verfügung gestellt werden.
Ein wie ich finde sehr gut beschriebener Beitrag...
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Bremsen gingen kaputt - Fahrgäste mussten 4 Stunden verharren
16.12.2010 14:24 (zuletzt bearbeitet: 17.12.2010 22:57)
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