3. Wettbewerbsverfahren bei der RB 47 Bei diesem Verfahren wurde erstmalig den Wettbewerbern das VRR - Fahrzeugfinanzierungsmodell angeboten und auch von den Unternehmen in Anspruch genommen. Der VRR hat parallel zur Ausschreibung der Betriebsleistungen eine Darlehensausschreibung bei verschiedenen Kreditinstituten vorgenommen. Dadurch sollte gewährleistet sein, dass beim Eingang der letztverbindlichen Angebote der EVU die Finanzierung gesichert ist für den Fall, dass ein EVU das günstigste Angebot mit dem VRR-Finanzierungsmodell einreicht.
4. Ergebnis Insgesamt haben vier Kreditinstitute ein Angebot für eine Darlehensfinanzierung mit Komunalkrediten mit einer Laufzeit und Zinsbindung über 22 Jahre eingereicht. (Durch die relativ lange Laufzeit des Kredites ist sichergestellt, dass auch für eine Folgeausschreibung und Bereitstellung der Fahrzeuge in einem weiteren Verfahren -der jetzige Verkehrsvertrag bei der RB 47 läuft über 15 Jahre- die Pacht über 22 Jahre konstant bleibt und daher keine Zinsrisiken in der Zukunft bestehen.) Es wurden drei Angebote von Eisenbahnverkehrsunternehmen eingereicht. Das Angebot mit der Inanspruchnahme des Fahrzeugfinanzierungsmodells war das wirtschaftlichste. Gegenüber einem Angebot mit Eigenfinanzierung durch das EVU konnte eine Ersparnis von 1,17 € je ZugKm erzielt werden. Bei jährlich 1.455.685 ZugKm auf der RB 47 erzielt der VRR einen finanziellen Vorteil von jährlich rund 1,7 Mio € auf der RB 47. Hinzukommt, dass am Ende der Laufzeit von 22 Jahren die Kredite getilgt sind und die Fahrzeuge im Eigentum des ZV VRR stehen. Der Restwert wächst dann dem ZV VRR zu.
Da fragt man sich: Warum kommt man nicht früher auf die Idee? Naja, durch die Erfahrung mit der Finanzkrise sollte man mit Krediten halt noch vorsichtiger sein. Und für alle Pessimisten: Wäre der VRR in Kürze pleite (wie es einige glauben) besäße der Verbund wohl kaum eine solch starke Bonität (auch wenn er wahrscheinlich eine Menge Sicherheiten zu bieten hat).
Zitat von Alexander SchmitzDa fragt man sich: Warum kommt man nicht früher auf die Idee? Naja, durch die Erfahrung mit der Finanzkrise sollte man mit Krediten halt noch vorsichtiger sein. Und für alle Pessimisten: Wäre der VRR in Kürze pleite (wie es einige glauben) besäße der Verbund wohl kaum eine solch starke Bonität (auch wenn er wahrscheinlich eine Menge Sicherheiten zu bieten hat).
Kann ich Dir sagen, warum das Modell jetzt erstmals angewendet wurde: Weil gerade die Finanzkrise für private EVU die Kreditbeschaffung extrem erschwert hat. Dies führt dazu, dass insbesondere ein im Besitz der Öffentlichen Hand stehender Mitbewerber fast immer ein günstigeres Angebot als der Private abgegeben würde, insbesondere dann wenn die Ausschreibung Neufahrzeuge fordert. Dann kannst Du den Wettbewerb aber in die "Tonne kloppen". Zur Bonität: Einen Kredit vergibt eine Bank an den VRR (wie an jede andere öffentliche Körperschaft) wesentlich lieber als an eine private Kapitalgesellschaft. Zudem kann der VRR nicht wirklich "pleite" gehen.
Zitat von Christian K.Dies führt dazu, dass insbesondere ein im Besitz der Öffentlichen Hand stehender Mitbewerber fast immer ein günstigeres Angebot als der Private abgegeben würde, insbesondere dann wenn die Ausschreibung Neufahrzeuge fordert.
Verständnisfrage: Was zählst du zu den "Mitbewerbern im Besitz der öffentlichen Hand"? Die DB bzw. im innerstädtischen Bereich die Unternehmen der Kommunen oder z.B. auch Unternehmen, hinter denen staatliche Eisenbahnen fremder Länder stehen?
Ich meine hier primär die DB. Es können aber auch weitere Unternehmen infrage kommen, an denen eine deutsche öffentliche Hand maßgeblich beteiligt ist. Bei Unternehmen mit der Beteiligung von ausländischen öffentlichen Stellen werden von den Banken idR keine sog. Kommunalkredite eingeräumt.
Zitat von Alexander SchmitzDa fragt man sich: Warum kommt man nicht früher auf die Idee? Naja, durch die Erfahrung mit der Finanzkrise sollte man mit Krediten halt noch vorsichtiger sein. Und für alle Pessimisten: Wäre der VRR in Kürze pleite (wie es einige glauben) besäße der Verbund wohl kaum eine solch starke Bonität (auch wenn er wahrscheinlich eine Menge Sicherheiten zu bieten hat).
Kann ich Dir sagen, warum das Modell jetzt erstmals angewendet wurde: Weil gerade die Finanzkrise für private EVU die Kreditbeschaffung extrem erschwert hat. Dies führt dazu, dass insbesondere ein im Besitz der Öffentlichen Hand stehender Mitbewerber fast immer ein günstigeres Angebot als der Private abgegeben würde, insbesondere dann wenn die Ausschreibung Neufahrzeuge fordert. Dann kannst Du den Wettbewerb aber in die "Tonne kloppen".
Die Privaten haben doch in den letzten Jahren gut abgeschnitten! Sie haben viele Aufträge verloren, da war bei den Privatbahnen keine Spur von der Finanzkrise zu spüren! Davon abgesehen, dass viele Privaten Tochterfirmen von anderen staatlichen Unternehmen gehören.
Verständnisfrage: Bieter A bewirbt sich für Linie xy mit Fahrzeug z und will das Fahrzeugfinanzierungsmodell in Anspruch nehmen. Dann bekommt Bieter A den Zuschlag. Also kauft der VRR Fahrzeug z und stellt es dem Anbieter zur Verfügung? Wenn ja, was passiert für den Fall, dass es so ein Chaos wie bei der Eurobahn gibt?
Zitat von Pascal S. Die Privaten haben doch in den letzten Jahren gut abgeschnitten! Sie haben viele Aufträge verloren, da war bei den Privatbahnen keine Spur von der Finanzkrise zu spüren! Davon abgesehen, dass viele Privaten Tochterfirmen von anderen staatlichen Unternehmen gehören.
? Kannst Du das nochmal näher ausführen? Wenn es im zweiten Satz anstatt "verloren" "gewonnen" lauten soll, dann hast Du es doch später schon selbst beantwortet. Es geht um die zukünftige Finanzierung, nicht um Ausschreibungen die vor x-Jahren gelaufen sind und bei denen die Kreditbeschaffung keine Probleme gemacht hat (sofern überhaupt Neufahrzeuge gefordert waren). Zudem: Auf der RB 47 ist das Modell "getestet" worden. Es geht hauptsächlich um größere Ausschreibungen, wo mehr Fahrzeuge gefordert sind und entsprechend hoher Finanzbedarf gegeben ist.
Zitat von Michael H.Verständnisfrage: Bieter A bewirbt sich für Linie xy mit Fahrzeug z und will das Fahrzeugfinanzierungsmodell in Anspruch nehmen. Dann bekommt Bieter A den Zuschlag. Also kauft der VRR Fahrzeug z und stellt es dem Anbieter zur Verfügung? Wenn ja, was passiert für den Fall, dass es so ein Chaos wie bei der Eurobahn gibt?
Fahrzeuge werden sofort an das EVU verpachtet. Ansprüche gegen den Hersteller werden im Regelfall mit abgetreten. Das EVU ist für alles im Zusammenhang mit dem Fahrzeug selbst verantwortlich. Insbesondere auch Unterhaltung, wobei da durchaus Intervalle vorgegeben werden können, damit die Fahrzeuge innerhalb der üblichen Abnutzung wertstabil bleiben.
Zitat von Michael H.Verständnisfrage: Bieter A bewirbt sich für Linie xy mit Fahrzeug z und will das Fahrzeugfinanzierungsmodell in Anspruch nehmen. Dann bekommt Bieter A den Zuschlag. Also kauft der VRR Fahrzeug z und stellt es dem Anbieter zur Verfügung? Wenn ja, was passiert für den Fall, dass es so ein Chaos wie bei der Eurobahn gibt?
Fahrzeuge werden sofort an das EVU verpachtet. Ansprüche gegen den Hersteller werden im Regelfall mit abgetreten. Das EVU ist für alles im Zusammenhang mit dem Fahrzeug selbst verantwortlich. Insbesondere auch Unterhaltung, wobei da durchaus Intervalle vorgegeben werden können, damit die Fahrzeuge innerhalb der üblichen Abnutzung wertstabil bleiben.
Wobei es ja in der Ausgangsfrage eher darum ging, was passiert, wenn Fahrzeuge (wie bei der Eurobahn, DB oder Rhenus Veniro) nicht zugelassen werden bzw. sich die Zulassung enorm verzögert...
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Durch neues Finanzierungsmodell spart der VRR 1,7mio€/jahr auf der RB47
19.02.2011 18:33 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2011 18:34)
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