Hallo!

Letzte Woche ging es mit Philip und Andi am Donnerstag nach Berlin. Das Wetter war leider hinterher schlechter, als vorhergesagt, sodass am ersten Tag keinerlei Sonnenbilder entstanden. Angefangen wurde nach dem Verstauen der Koffer an der U3, die auf dem Abschnitt Podbielskiallee - Krumme Lanke oberirdisch verkehrt.


Direkt an der Endstelle Krumme Lanke gibt es dabei eine Wagenhalle, die von der ehemaligen Betriebswerkstatt übrig geblieben ist. Die Betriebswerkstatt Krumme Lanke wurde am 22. Dezember 1929 eröffnet und war bis zum 1. Mai 1968 als Werkstatt in Betrieb. Danach wurden die Arbeiten zur Hauptwerkstatt Grunewald verlagert und die Wagenhalle nicht mehr genutzt. Auch als Abstellhalle ist das Gebäude seit 1998 nicht mehr nutzbar und das Gleisvorfeld gesperrt, da das Gebäude wegen Einsturzgefahr geschlossen wurde. Aktuell läuft (wie man erkennen kann) die Renovierung der Halle, da sie für eine eventuelle Verlängerung bis zum Mexikoplatz (Umsteigepunkt mit S1) als Abstellhalle benötigt wird.


Die Strecke der U1 weißt zwischen den Stationen Gleisdreieck und der Endstelle Warschauer Straße das größte oberirdisch verlaufende Streckenstück der Berliner U-Bahn auf. Die Bahn verkehr dort als Hochbahn trassiert und passiert dabei unter anderem die Station "Schlesisches Tor", der am 15. Februar 1902 zusammen mit der damaligen "Stammstrecke" der "Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin" in Betrieb ging. Benannt ist der Bahnhof nach dem Stadttor und der Zollmauer, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts an der gleichen Stelle standen. Von 1961 bis 1995 war der Bahnhof mit dem prunkvollen und mittlerweile frisch restaurierten Empfangsgebäude aufgrund der innerdeutschen Teilung die Endstelle der U1.


Der Bahnhof Möckernbrücke wurde am 18. Februar 1902 in Betrieb genommen. Die anschließende Hochbahnstrecke führt entlang des Landwehrkanals. Die Kleinprofil-Fahrzeuge der Baureihe A3L sind heute allgegenwärtig und stemmen den Großteil des Verkehrs. Die Fahrzeuge bestehen dabei immer aus zwei Wagenteilen, den "Steuerwagen" (kurz S-Wagen, gerade Wagennummer) und den "Kompressorwagen" (K-Wagen, ungerade Wagennummer). Die Fahrzeuge wurden rückwärts nummeriert, Wagen 999 ist also der erstgebaute A3. Zwischen den Serien gibt es heute (durch Modernisierungen der älteren Wagen) meistens nur noch kleine Unterschiede, die von außen nicht direkt sichtbar sind (andere Motoren, Antriebe der Türen, Leichtbauweise).


Neuer Kleinprofilfahrzeuge sind die Wagen der Baureihe HK, deren Prototypen 1999 und die Serie 2005 und 2006 gebaut wurden. Bei diesen Fahrzeugen sind vier Wagen fest gekuppelt, die wiederum durchgängig begehbar sind. Ab 2015 sollen die ersten Neufahrzeuge des Typs "IK" in Berlin eintreffen, die bei Stadler bestellt wurden.


Etwas wuchtiger kommen die Großprofilfahrzeuge der Baureihe F daher. Zunächst aber die kurze Erklärung, warum ich überhaupt von Großprofil und Kleinprofil schreibe.
Diese unterschiedlichen Strecken- und Fahrzeugprofile sind historisch gewachsen und unterscheiden sich wie folgt:

Kleinprofil                         Großprofil
1896 bis 1913                       Ab 1923
Breite 2,36 Meter                   Breite 2,65 Meter
Höhe   3,19 Meter                   Höhe   3,40 Meter
Von oben bestrichene Stromschiene   Von unten bestrichene Stromschiene
U1, U2, U3, U4                      U5, U6, U7, U8, U9, U55

Analog zum Kleinprofilfahrzeugtypen HK gibt es beim Großprofil die Baureihe "H" (Fahrzeugnummern 5001 bis 5046), die von 1994 bis 2002 angeschafft wurden und als 6-teilige Fahrzeuge durchgängig begehbar sind.


Zum Vergleich mit dem F90 vom Bild oben hier der aktuell auf der "Kanzler-U-Bahn" eingesetzte F79.1, die man anhand der Front gut unterscheiden kann. Die U55 ist ganze 1,8 km lang und wird seit 2009 provisorisch im 10-Minuten-Takt befahren. Die Züge pendeln dabei zwischen "Hauptbahnhof" und "Brandenburger Tor" und passieren die Zwischenstation "Bundestag". Es sind in den vom restlichen Netz abgeschnittenen Stummelnetz vier Doppelwagen vorhanden, von denen in der Regel ein Doppelwagen im Einsatz ist. Ein Fahrzeugtausch ist nur umständlich über eine Materialeinlassöffnung möglich und wird normalerweise nicht durchgeführt. Reparaturen und Reinigung der Fahrzeuge finden in einer "Werkstatt" am Hauptbahnhof statt, wo zwei Seitenbahnsteige und eine Hebeanlage aufgebaut wurden. Aktuell laufen die Bauarbeiten zur Durchbindung an die U5, ab 2019 soll es vom Brandenburger Tor aus über die Stationen "Unter den Linden", "Museumsinsel" und "Berliner Rathaus" weitergehen...

Ich hoffe, dass euch die Bilder gefallen. Vorraussichtlich morgen gibt's dann Teil 2...

Danke euch!

Zitat von Simon Dö. im Beitrag #3

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Durftet ihr in den U-Bahnhöfen fotografieren?

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