Zitat von Simon S Und wer sagt, dass Kopfbahnhöfe veraltet und nicht mehr zeitgemäß sind, war glaube ich noch nie in Zürich, weil ich finde dass man sich lieber daran ein Vorbild nehmen sollte, anstatt.
Und deswegen baut Zürich gerade einen neuen Tunneldurchgangsbahnhof?
In Zürich käme jedenfalls keiner auf die Idee, den bestehenden Kopfbahnhof durch einen unterirdischen Durchgangsbahnhof mit halb so vielen Gleisen zu ersetzen. Der im Bau befindliche Durchgangsbahnhof soll den Kopfbahnhof entlasten und zusätzliche Kapzitäten schaffen, wie auch der 1990 eröffnete Durchgangsbahnhof für die S-Bahn eine Kapazitäserweiterung darstellte.
Zitat von Matthias Held
Zitat von Simon S Achja, noch was, für mich ist die zum Teil gewaltsame Vorgangsweise gegenüber Demonstranten unvereinbar mit dem Grundgedanken der Demokratie. In einer "echten" Demokratie, würde man den Gedanken mal zu ende denken, würde man, wenn es massive Proteste unter der Bevölkerung gibt, einen Bürgerentscheid starten und die Mehrheit entscheiden lassen.
In einer echten Demokratie hat man die Entscheidungen zu tragen, die man vor 5 Jahren mitgetroffen hat. Bei der letzten Landtagswahl 2006 stand definitiv schon fest, dass S21 gebaut werden würde, wenn die CDU wieder an die Macht käme. Sie hat damals die Wahl gewonnen, also gemeinsam mit einer zweiten Partei die Mehrheit im Landtag erhalten. Klar kann man seine Meinung äußern, aber zu einer Demokratie gehört es nunmal auch eine Mehrheitsentscheidung zu tolerieren, so schwer es auch fällt. Übrigens steht der Großteil des restlichen BaWüs dem Projekt eher positiv gegenüber, auch wenn das hier sicherlich einige nicht glauben werden. LG Matthias
In einer echten Demokratie sollte es wesentlich leichter für die Bürger sein, eine Volksabstimmung über Entscheidungen von so grosser Tragweite zu erzwingen. Ausserdem, wen interessiert es, ob im Land die meisten dafür sind? Es ist immerhin der Hauptbahnhof der Stadt Stuttgart, die darüber das Sagen hat, und in einer Abstimmung würde das Projekt definitiv abgelehnt.
Und davon mal abgesehen, selbst wenn das Projekt in seiner Form echte Vorteile brächte, stünden diese in keinem Verhältnis zum Preis. Und wenn die Zulaufstrecken mehr als nur zwei Gleise hätten, dann käme man vielleicht in die Nähe der Kapzität des heutigen Kopfbahnhofs, aber das werden sie nicht haben und das wäre wiederum noch teurer.
Frei Otto, einer der Mitschöpfer des Bahnhofsprojekts „Stuttgart 21“ fordert einen Baustopp. Es gehe um Leib und Leben, weil der Stuttgarter Talkessel von Mineralquellen durchzogen sei.
Die Zahl der Protestierer auf der mittlerweile 40. „Montagsdemonstration“ hat zwar zugenommen, aber die Zahl der gelben Aufkleber, die an jedem Laternenmast den Baustopp von „Stuttgart 21“ fordern, wird kleiner. Das immerhin ist ein Zeichen, dass sich nun auch wieder die Befürworter des sieben Milliarden schweren Bahnbaus zu äußern wagen. 400 Euro Abkratzprämie haben zwei Gemeinderäte von CDU und SPD der baden-württembergischen Landeshauptstadt ausgelobt für denjenigen, der ihnen als Erster einen Stapel abgeschabter alter Sticker liefert. Die beiden sind nicht allein: Stuttgarts amtierender OB Wolfgang Schuster (CDU), der Ulmer OB Ivo Gönner (SPD), vor allem aber der noch immer hochgeschätzte Alt-OB Manfred Rommel haben appelliert, der Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens und der Ausbaustrecke nach Ulm nicht länger im Weg zu stehen. Gönner warnte, der von den Grünen geforderte Baustopp werfe die Region um Jahrzehnte zurück. Gleichwohl hätten in Schwaben viele das Gefühl, „was groß ist, ist unnötig“.
Rommel hatte bereits 1995 die erste Rahmenvereinbarung unterzeichnet; jetzt mahnte der 81-Jährige: „Auch wenn ich die Einweihung altershalber nicht mehr erleben werde, fühle ich mich verpflichtet, nochmals darauf aufmerksam zu machen, dass diese einmalige Chance einer grundlegenden Verbesserung des Schienenverkehrs und der Wirtschaftlichkeit nicht in den Wind geschlagen wird“.
Ein anderer alter Mann und Mitschöpfer indes fordert einen Baustopp: Frei Otto, der für den Architekten des neuen Tiefbahnhofs, Christoph Ingenhoven, die Lichtaugen über den Bahnsteigen entworfen hatte, fürchtet plötzlich, der Neubau könne „wie ein U-Boot aus dem Meer“ aufsteigen, weil der Stuttgarter Talkessel von Mineralquellen durchzogen ist. Man müsse „die Notbremse ziehen“. Es gehe um „Leib und Leben“. Ingenhoven indes sprach seinem einstigen Mitarbeiter bereits am Montag die Kompetenz für derartige Aussagen ab: Otto sei weder qualifiziert noch habe er die Erfahrung für statische Berechnungen. Die Bahn hingegen habe die berühmtesten Ingenieure der Welt versammelt, denen könne man zutrauen, dass sie den Bau trotz der schwierigen Geologie beherrschten.
Sollte es nach den Landtagswahlen im März zu einer rot-grünen Mehrheit reichen, rechnet die SPD unverändert mit der Bereitschaft der Grünen zur Zusammenarbeit. „Wer Regierungsverantwortung in Baden-Württemberg tragen will, muss auch Stuttgart 21 mittragen“, erklärte Nils Schmid, Landesvorsitzender und stellvertretender Fraktionschef der SPD. Er gehe davon aus, dass die Grünen „wie in anderen Länderkoalitionen auch, die Realitäten anerkennen“. Winfried Kretschmann, Fraktionschef der Grünen im Landtag, konterte: Die SPD solle zur Kenntnis nehmen, dass „täglich neue Fakten“ die Kritik an „Stuttgart 21“ untermauerten. Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Winfried Hermann (Grüne), sagte dem Tagesspiegel, „solange die Bahn ihre Wirtschaftlichkeitsrechnungen dem Bundestag weiter vorenthält, kann es keine Bundesmittel geben“ – die Grünen fordern deshalb eine Überprüfung der Bundeszuschüsse und der Gesamtfinanzierung des Projekts. Laut Hermann hatte der Bundestag Ende 2008 für das Projekt „Stuttgart 21“ und die Neubaustrecke Stuttgart–Ulm Verpflichtungserklärungen abgegeben. Inzwischen seien die Kosten aber explodiert und für eine realistische Beurteilung müssten die Abgeordneten die Wirtschaftlichkeitsrechnung der Bahn einsehen können. „Die Zahlen müssen endlich auf den Tisch“, forderte Hermann.
Nach Angaben des Abgeordneten ging der Bundestag von Kosten von 2,8 Milliarden Euro für „Stuttgart 21“ und zwei Milliarden für die Neubaustrecke Stuttgart–Ulm aus. Für „Stuttgart 21“ rechneten die Bahn und die Betreiber inzwischen mit Kosten von 4,1 Milliarden und von 2,9 Milliarden für die Neubaustrecke. Es gebe „viele Indizien dafür, dass auch diese Zahlen den wirklichen Bedarf noch lange nicht decken und am Ende mehr als zehn Milliarden fällig werden“, meint Hermann.
Ich bin ein Befürwörter des Projekts. Wenn man dadurch schnellere Verbindungen nach Ulm/München bekommt, ist es doch super! Sicher kostet es eine Stange Geld, aber dafür wird der Bahnhof moderner! Sicher gibt es Nachteile aber genügend Vorteile für dieses Projekt! Man sollte es jetzt durchziehen und aufkeinen Fall den Bau stoppen!
Zitat Ich bin ein Befürwörter des Projekts. Wenn man dadurch schnellere Verbindungen nach Ulm/München bekommt, ist es doch super!
Schneller wird die Verbindung nicht Wirklich?! Wenn die Deutsche Bahn das Schienennetz nicht so verkommen hätte lassen, wäre man heute genau so schnell wie nach S21! Ich meine man ist nach S21 ca. 20Minuten schneller, genau so schnell wie zur Bundesbahnzeit.
Mit Stuttgart 21 alleine ist man nirgendwo schneller, viele Verbindungen werden sogar langsamer dank erforderlicher Umwege. Stuttgart 21 bringt nur etwas in Richtung Bayern und dann auch nur, wenn die Neubaustrecke nach Ulm gebaut wird, die ja separat projektiert und keineswegs sicher ist. Mit einer gescheiten Netzinstandhaltung würde man für einen Bruchteil des Geldes die Fahrzeiten um 10 bis 15 Minuten kürzen können, im ICE-Fahrplan 1991 war man viel schneller in Ulm, auch ohne Stuttgart 21 und NBS...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Das Lustige übrigens: In dem Vorstellungsvideo für Stuttgart 21 fährt sogar ein Dieseltriebzug (Talent) in den "neuen Hauptbahnhof" ein, obwohl sie ja nicht rein dürfen. Man hätte Geld in die Geislinger Steige investieren sollen, da gäbe es sicher kostengünstigere Lösungen.. die Bahn bremst sich auch selbst immer aus. Fahrzeit zwischen Stuttgart & Ulm liegt momentan bei 56 min laut Fahrplan. Nunja der ICE/IC wäre deutlich schneller, würde die Bahn ihre Fahrpläne so auslegen, dass nicht dauernd REs/RBs im Weg stehen, dann wären gut 40 Min Fahrzeit drinne, denn die Strecke ist ja schon auf bis zu 160km/h ausgebaut. Einziges Nadelöhr unter 100km/h ist die Geislinger Steige.. Traurig Traurig.. das ganze Projekt bedeutet wohl auch das Aus für Schwarz-Gelb in BaWü.. nunja nichts verwunderliches mehr :-D
Naja blicken wir noch mal in die Hauptstadt.. da wird auch für ne halbe Milliarde nen Flughafenbahnhof gebaut, der nicht mal ganz fertig sein wird, wenn der BBI eröffnet...
Man muss auch die positiven Aspekte für den Nah- und Güterverkehr in der Ecke Geislinger Steige sehen. Hier ist derzeit ein starkes Trassenproblem durch die relativ schnellen FV-Züge vorhanden. Durch wegfall der FV-Züge auf der alten Strecke würden dort einige neue Möglichkeiten vorallem für den RV entstehen.
Zitat von Kay J.Fahrzeit zwischen Stuttgart & Ulm liegt momentan bei 56 min laut Fahrplan. Nunja der ICE/IC wäre deutlich schneller, würde die Bahn ihre Fahrpläne so auslegen, dass nicht dauernd REs/RBs im Weg stehen, dann wären gut 40 Min Fahrzeit drinne, denn die Strecke ist ja schon auf bis zu 160km/h ausgebaut. Einziges Nadelöhr unter 100km/h ist die Geislinger Steige.
Die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm liegt bei 56 min. und nicht weniger. Auch wenn RB's und RE's zwischendurch verkehren. Ein Teilstück zwischen Geislingen und Stuttgart wird 160 km/h befahren. Zwischen Amstetten und Ulm kann man nur 140 km/h fahren. Im Bereich Geislingen fährt man wegen der engen Kurven nur 70 km/h, ebenso auch an der Steige. Ich denke mal, die Strecke hätten sie teilweise ausbauen können und teilweise höhere Geschwindigkeiten gegeben.
@Michael: Habe auch nix anderes als 56 Minuten Fahrzeit beschrieben! Deine Geschwindigkeiten stammen größtenteils aus Bahnsimulationen (PT32?). Da stimmen viele Geschwindigkeiten leider überhaupt nicht mit dem Vorbild überein.. ich bezweifel auch, dass man mit 130km/h in den Münchener Hauptbahnhof einfahren darf.. *gg*
Ja, da gebe ich dir Recht. Die 40 min. ist die Fahrtzeit im Train Sim. Normal braucht man 56 min. Leider ist es nicht 1:1 zwischen Stuttgart und Ulm gebaut worden.
Zitat von Matthias HeldOhne S21 wäre die NBS völlig sinnlos.
Falsch. Ohne die Neubaustrecke wäre Stuttgart 21 sinnlos, nicht umgekehrt. Bei K21 kann auch die NBS gebaut werden, allerdings ist sie da nicht so zwingend erforderlich.
Zitat von Matthias HeldAußerdem hat man durch den Bau von S21 nicht einen Fahrzeitgewinn von 2 minuten sondern von ca. 15 gegenüber dem ach so tollen K21.
15 Minuten weniger Fahrzeit von Stuttgart nach Ulm wären auch mit der bestehenden Strecke möglich, wenn sie in einem besseren Zustand wäre. Bei Stuttgart 21 verkürzt sich die Fahrzeit nur bei Vorhandensein der NBS, bei K21 kann man Fahrzeitverkürzungen entweder durch Sanierung der alten Strecke oder durch Bau der NBS erreichen. In jedem Fall ist das kostengünstiger als das, was da gebaut werden soll.
Die Geislinger Steige wird im Vorbild mit 70 km/h bzw. 60 km/h (mit ungekuppelter Schiebelok) passiert. Das ist allerdings der Trassierung geschuldet, die mit ihren engen Kurven und starken Steigungen dazu zwingt.
Stuttgart 21 bringt für keinen einen wirklichen Vorteil. Die NBS kann man mit entsprechend anderer Anbindung auch ohne die Tieferlegung anbinden und nutzen...
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Diskussionen rund um Stuttgart 21 (Sammelthread)
28.08.2010 00:19 (zuletzt bearbeitet: 28.08.2010 00:20)
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