Hallo zusammen!

Am Samstag ging es für mich in die Landeshauptstadt Sachsens, der man eine hohe Ähnlichkeit zu einer Stadt in der Toskana nachsagt (Ne, Marcel? ). Dabei gestaltete sich schon die Hinfahrt spannend: Umsteigefrei nutzte ich ab Düsseldorf den CNL 457 aus Amsterdam nach Prag, der bis nach Hannover eine Kurswagengruppe nach Kopenhagen und bis Berlin Ostbahnhof den Jan Kiepura nach Warschau mit Kurswagen nach Moskau mit sich führt. Reserviert hatte ich im gemütlichen Abteilwagen, einem Bomdz der City-Night-Line. Während Schlaf- und Liegewagen fast komplett ausgebucht waren hatte ich Glück: Im Abteil saß beim Zustieg erst ein junges niederländisches Paar, welches in Dortmund noch durch einen weiteren Mitreisenden ergänzt wurde. Mit 4 Leuten im 6er Abteil hat man dann während der Fahrt doch etwas mehr Gelegenheit um sich mal was lang zu machen.

In Düsseldorf kam der besagte Zug mit 16 Minuten Verspätung an; in Anbetracht der großen Fahrzeitpuffer also eigentlich kein Problem. In Köln machte dann allerdings kurz die führende 120 103 schlapp, weshalb Wuppertal mit 49 Minuten und Bielefeld bereits mit 69 Minuten Verspätung erreicht wurde. Nach einer kurzen Fahrkartenkontrolle vom äußerst freundlichen Schaffner wurde es sich gemütlich gemacht, nachdem man zuvor die Mitreisenden im Abteil (und darüber hinaus) kurz kennengelernt hat. So war es auch kein Wunder, dass durch diese angenehme leichte Schaukelei die Fahrt wie im Flug, also eher wie im Schlaf, verging. Die umfangreichen Rangierarbeiten um kurz vor drei in Hannover habe ich auch prompt verschlafen. Wach wurde ich erst wieder kurz vor Berlin. Am dortigen Hauptbahnhof war dann der erste Ausstiegshalt. Weiter ging es über die nächtliche Berliner Stadtbahn zum Ostbahnhof, welcher mit 68 Minuten Verspätung erreicht wurde.

Das dortige Rangiermanöver war echt spannend: Erst wurden wir vom Jan Kiepura abgekoppelt. Hinten dran setzte sich dann bei uns eine Rangierlok, die uns vom Bahnsteig weg auf ein kurzes Ausweichgleis zog. Schiebender weise ging es dann mit einem Rangierer an unserem vorderen Wagen aufs Nachbargleis, wo bereits die tschechische 371 201 mit 2 tschechischen Bz-Wagen auf uns wartete. Nach einer Fahrt um halb Berlin ging es auf eher undirekten Weg in Richtung Dresden, weshalb Dresden anstatt um planmäßig 7:07 Uhr erst um 10:16 Uhr, also mit 3 Stunden und 8 Minuten Verspätung erreicht wurde.

Naja, egal - das Erlebnis Nachtzugreise war es mir wert. Und wider erwarten war ich am Samstag recht fit, auch wenn der Konsum einer braunen koffeinhaltigen Limonade sicher dazu beigetragen hat. So, das waren genug der Worte, jetzt folgen Bilder:


371 201-5 der CD hat den CNL 457 "Phoenix" ab Berlin bespannt: Hier bei der Ausfahrt aus dem Dresdner Hauptbahnhof.


"Guckt mal! Wie niedlich!" (S3 in Dresden Hauptbahnhof nach Tharandt).


Ein Bautzener NGT8DD an der Walpurgisstraße auf der umgeleiteten Linie 12.


Aus der Gegenrichtung der einzige gesichtete Tatra für den Tag auf Strecke: Wagen 224 267. Die Tatras sind noch in äußerst geringen Umfang unter der Woche unterwegs - am Wochenende dagegen höchstens auf Stadtrundfahrt.


Einer der größten Umsteigeknoten in Dresden ist wahrscheinlich der Postplatz. Ein Blick in Richtung Westen...


... und in Richtung Osten.


Gegen Mittag stand dann noch eine Besichtigung des Betriebshofs Gorbitz auf dem Programm, hier mit Wagen 224 261 vor einer Werkstatthalle. Besichtigungen bieten die Dresdner Verkehrsbetriebe übrigens recht regelmäßig auf ihren Betriebshöfen an.


Zu sehen gab es dann auch noch die Kinderstraßenbahn "Lottchen" alias 201 204.


Schon seiner Entwerter beraubt steht hier eine Doppeltraktion aus 201 016 und 201 017 auf dem Gleisvorfeld in Gorbitz.


Und wenn in Wuppertal mal wieder die Schwebebahn außer Betrieb ist, muss man eben nach Dresden fahren: Das System ähnelt dem der Wuppertaler Schwebebahn. Hauptunterschied ist, dass die beiden Wagen keinen eigenen Antrieb besitzen und von einem Seil die 274 Meter lange Strecke gezogen werden.


Und auch die andere Kabine möchte gezeigt werden. Anschließend ging es schon wieder auf den Heimweg. Bis Berlin Hauptbahnhof wurde dabei im gemütlichen ÖBB-Bpmz des EC 172 "Vindobona" Villach - Prag - Dresden - Berlin -Hamburg-Altona gereist, einst bis Berlin Route des "TEE des Ostens", der Baureihe VT 18.16.


Und wenn man nach einem Tag in Dresden noch immer nicht genug von gelben Fahrzeugen hat, dann schaut man sich bei einer halben Stunde Umsteigezeit auf den ICE nach Düsseldorf eine der wohl schönsten (aber auch teuersten) Hauptstadtattraktionen an: Die Kanzlerinnen-U-Bahn.

Dankeschön. Aber ganz ehrlich: Im vollbesetzten 6er Abteil möchte ich auch nicht 12 Stunden reisen. Wobei ich ehrlich sagen muss: Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, wahrscheinlich weil es mal wieder eine richtige Bahnfahrt war...

Wenn man ungestört sein will, sollte man auch lieber ein komplettes Abteil reservieren... ;-)

Wieso? Du schnarchst doch eh immer recht früh weg... ;-)

@ Simon: Jop, drin gewesen. Wobei mich der Sitzkomfort der PKP-Bpmz überzeugt hat. Leider fährt der nur die ganze Nacht über mit voller Beleuchtung rum...

Deswegen sollte man also immer ein paar alte Socken dabei haben...^^

Danke. Ne, in Dresden war eigentlich schon zu wenig Zeit. Chemnitz hätte da nicht mehr rein gepasst. ;-)

Jetzt haste mich auf 'ne Idee gebracht. Aber nur, wenn du dann mitkommst... ;-)

Die langen Tage haben bei einer Nachtzugfahrt aber einen enormen Vorteil: Draußen ist es recht lange dunkel, sodass man die Zeit sinnvoll mit schlafen verbringen kann... ;-)